Das Qualifying in Silverstone hatte es bereits in sich. Während McLaren mit Lando Norris (Startplatz 2) und Oscar Piastri (3) positiv überraschte, ging es bei Sergio Perez einmal mehr in die Hose - der Mexikaner im Red Bull startete von P15. Auf der Pole stand erneut Max Verstappen, diese konnte der Weltmeister am Start gegen Norris aber nicht behaupten. Der Niederländer hatte mit durchdrehenden Reifen zu kämpfen, während Norris perfekt vom Fleck kam und zunächst die Führung übernahm.
Fünf Runden lag Norris vorne, dann schlug Verstappen mit Hilfe von DRS aber zurück. Norris schaffte es, sich immer wieder in das Ein-Sekunden-Fenster zu arbeiten und blieb dadurch nah an Verstappen dran. Gleiches galt für Piastri, der schnell einen großen Vorsprung auf Charles Leclerc herausfuhr.
Ocon früh raus
Für den Franzosen Esteban Ocon war das Rennen bereits früh beendet, nach zehn Runden musste der Alpine-Pilot seinen Boliden in der Box abstellen. Die anderen Teams schauten derweil gespannt auf das Wetter-Radar, der angekündigte Regen machte sich auf den Weg in Richtung Strecke. Auf Nässe spekulierte vor allem George Russell, der als einziger in den Top 10 mit Soft-Reifen losfuhr.
Es windete zwar auf dem ehemaligen Militärflugplatz, die Regenwolken zogen aber davon. Nach 19 Runden holte sich Leclerc als erster aus dem vorderen Bereich neue Reifen, wechselte von Medium auf Hard. Keine gute Idee, da die härteste Mischung auf dem Ferrari schlecht funktionierte und der Monegasse im Mittelfeld hängenblieb. In Runde 27 bekam auch Carlos Sainz die weißen Reifen aufgeschnallt, während Russell erst nach 29 Umdrehungen sich den Medium für die restliche Renndistanz holte und damit im Vorteil war.
Magnussen sorgt für Safety Car
Zwar fuhr Leclerc zunächst an Russell vorbei, in Runde 31 sorgte der Brite im Streckenabschnitt "Luffield" aber für ein starkes Manöver. Der Brite hätte sich mit Geduld jedoch deutlich mehr Zeit sparen können, denn in Runde 32 fing Kevin Magnussens Haas Feuer, was zunächst ein virtuelles und dann ein richtiges Safety Car auslöste. Verstappen, Norris und Hamilton, die bis dato nicht an der Box waren, profitierten am meisten, während Leclerc noch in der virtuellen Phase ein zweites Mal stoppte, dadurch unnötig Zeit verlor und auf P10 zurückfiel.
Norris hatte mit dem harten Reifen jedoch die langsamste Mischung für die Schlussphase, während Verstappen und Hamilton die weichen Reifen auf ihren Boliden hatten. Beim fließenden Re-Start zog der Niederländer direkt wieder davon, während Norris sich hart gegen Hamilton verteidigen musste. In der berüchtigten "Copse Corner" zog der Mercedes-Pilot zweimal zurück und verhinderte so einen möglichen Crash.
Sainz fällt zurück
Während Norris sich aus der engen Umklammerung mehr und mehr befreien konnte, sorgte Perez in Runde 44 im Mittelfeld für eine Kettenreaktion. Mit einem harten Manöver zog der Mexikaner an Sainz vorbei. Der Spanier hatte anschließend mit dem Grip des harten Reifens zu kämpfen, verlor innerhalb von sechs Kurven drei Plätze und fiel auf P10 zurück. Auch Pierre Gasly hatte Pech, der zweite Alpine-Pilot musste nach 46 Runden mit einem platten Reifen aufgeben, nachdem Lance Stroll ihn unnötig berührt hatte.
An der Reihenfolge änderte sich zum Schluss nichts mehr, Verstappen fuhr seinen sechsten Sieg in Serie locker ins Ziel. Das Podium komplettierten die beiden Lokalmatadoren Norris (P2) und Hamilton (3). Nico Hülkenberg erlebte derweil erneut ein ernüchterndes Rennen, der einzige Deutsche landete auf P13, profitierte dabei aber noch von einer Fünf-Sekunden-Strafe für Stroll.
