VfL-Coach Stephan Lerch nahm im Vergleich zum 1:0-Erfolg im Halbfinale gegen die Barça-Frauen zwei Änderungen vor: Goeßling und Blässe kamen für Hendrich und Wedemeyer (beide Bank) neu in die erste Elf.
Olympique Lyons Trainer Jean-Luc Vasseur musste auf Stürmerin Parris (Gelb-Rotsperre) verzichten, für sie begann le Sommer. Ansonsten schickte er dieselbe Elf wie beim 1:0-Halbfinalsieg gegen Paris St. Germain auf den Platz. Es spielte also auch Gunnarsdottir gegen ihre ehemaligen Kolleginnen.
Lyon gleich voll da
Von Beginn an machte der Titelverteidiger und Rekord-Champion ordentlich Dampf. Die Wolfsburgerinnen wurden früh unter Druck gesetzt und kamen offensiv kaum zur Entfaltung. Die ersten Abschlüsse von Lyon brachten allerdings auch noch wenig Gefahr: Ein Distanzschuss von Kumagai (2.) und zwei Kopfbälle von Renard (7., 11.) waren nicht mehr als Annäherungen.
Glück hatten die Wolfsburgerinnen, dass Cascarino kein Kapital daraus schlagen konnte, als Abt einen sicher geglaubten Ball wieder verlor (18.). Lyon wurde in der Folge immer stärker und Wolfsburg fehlte bei den wenig sich bietenden Chancen die Genauigkeit - Pajor schlug aus kurzer Distanz über den Ball (22.).
Abt unglücklich - le Sommer trifft
Defensiv wurden die Abstände bei den Wolfsburgerinnen größer, und das hatte Konsequenzen: Cascarino drang zur Grundlinie durch und legte zurück für le Sommer, die erst an Abt scheiterte, aber durch eine zu kurze Fußabwehr gleich die nächste Chance erhielt und zum 1:0 traf (25.). Die Wölfinnen waren zwar um eine schnelle Antwort bemüht, doch richtig gefährlich wurde es nicht - Popps Fallrückzieher war zu harmlos (28.).
Cascarino nicht in den Griff zu kriegen
Vielmehr hatten sie defensiv vor allem mit der quirligen Cascarino immer wieder Probleme: Die Französin narrte links zwei Gegenspielerinnen und flankte in die Mitte. Nach mehreren ungezielten Abwehrversuchen landete der Ball schließlich bei Kumagai, die aus 20 Metern herrlich zum 2:0 traf (44.).
Lyon verwaltet - Popp trifft
Nach Wiederanpfiff zeigte sich zunächst das gleiche Bild: Cascarino war nur schwer zu stoppen. Diesmal setzte sie le Sommer in Szene, die allerdings wuchtig neben das Tor schoss (49.). Danach schaltete Lyon allerdings in den Verwaltungsmodus und überließ Wolfsburg mehr vom Spiel - und das rächte sich. Nach einem schönen Spielzug behinderten sich Buchanan und Torhüterin Bouhaddi, Pajor bedankte sich und legte perfekt für Popp auf, die per Kopf zum Anschluss traf (57.).
Nach dem Gegentreffer besann sich der Titelträger und lief wieder früher an, doch die Souveränität der ersten Hälfte war den Französinnen irgendwie abhandengekommen. VfL-Trainer Lerch reagierte und brachte unter anderem Oberdorf, die Gewinnerin der Fritz-Walter-Medaille, für Pajor und schickte dafür Popp als zweite Spitze neben Harder nach vorne. Zwar wirkte Wolfsburg nun offensiv verbessert, doch gefährlich wurde es für Torhüterin Bouhaddi nur selten.
Ex-Wolfsburgerin Gunnarsdottir trifft zum Endstand
In den Schlussminuten war es ausgerechnet die Ex-Wolfsburgerin Gunnarsdottir, die die Saison noch beim VfL Wolfsburg begonnen hatte, die den 3:1-Endstand besorgte. Damit gewann Olympique Lyon verdient den fünften Champions-League-Titel in Folge - es ist der insgesamt siebte der Übermannschaft aus Frankreich, die das Triple holte.