Wölfinnen-Coach Ralf Kellermann veränderte seine Mannschaft nach dem DFB-Pokalsieg in Köln gegen den SC Sand (2:1) zweimal: Blässe und Bussaglia begannen für Bachmann und Wedemeyer (beide Bank)
Bei Olympique Lyon stand die deutsche Nationalspielerin Pauline Bremer in der Startelf. Die schwedische Ausnahmespielerin Schelin saß zu Beginn nur auf der Bank, auch diese Personalie unterstrich die große Klasse im Team der Französinnen.
Die Wölfinnen begannen mutig und gingen sofort vorne drauf. Doch Torgefahr konnten sie zunächst nicht entfachen, den ersten Abschluss setzten die Französsinnen - Le Sommer scheiterte an VfL-Schlussfrau Schult (2.). Nach etwa fünf Minuten übernahm Lyon dann das Spielgeschehen und kontrollierte die Partie. Erneut versuchte es Le Sommer, diesmal verzog sie (7.). Doch nach zwölf Minuten zappelte der Ball dann im Netz der Wolfsburgerinnen. Bremer setzte sich mit Tempo über die rechte Seite durch und legte gut ins Zentrum, dort musste Hegerberg nur noch einschieben - 1:0 (12.).
Schult verhindert das 0:2
Das frühe Gegentor wollte der Bundesligist natürlich vermeiden. Anschließend fand der VfL auch nicht mehr wirklich ins Spiel. Mit viel Ballbesitz dominierte "OL" die Begegnung, agierte aber zunächst nicht zwingend genug nach vorne. Das änderte sich in der 26. Minute, als Le Sommer völlig freistehend aus fünf Metern zum Abschluss kam, aber Schult klasse parierte.
Champions League Frauen: Finale
Der VfL entfachte kaum Torgefahr, so musste der Gegner mithelfen: Nach einer scharf hereingetretenen Ecke von Goeßling verlängerte Renard das Leder beinahe ins eigene Gehäuse (31.). Doch das war es schon in der Offensive vom Kellermann-Team. Aber auch Lyon spielte nicht wirklich zwingend auf den zweiten Treffer und so ging es mit dem 1:0 in die Kabinen.
Bussaglia klärt auf der Linie
Der zweite Durchgang begann beinahe mit einem Schock für Wolfsburg: Bussaglia klärte Renards Kopfball auf der Linie (48.). Vom VfL kam offensiv in der Anfangsphase wenig. Lyon verwaltete gut und setzte nach vorne immer wieder Akzente. Bremers Abschluss war jedoch kein Problem für Schult (52.), und Abily verzog zweimal aus der Distanz (59. und 60.).
Besser machte es Necib, deren Abschluss aus über 30 Metern knapp rechts am Kasten vorbeiging (64.). Beim VfL war inzwischen Bachmann für Jakabfi gekommen (58.), doch wirklich besser in der Offensive wurde es zunächst nicht. Popps Distanzschuss entfachte keine Torgefahr (66.). Die Französinnen hatten zwar soweit alles im Griff, verpassten es aber früher für klare Verhältnisse zu sorgen - Abilys Abschluss freistehend aus 13 Metern war zu zentral (67.).
Popp bringt den VfL in die Verlängerung
Die Kellermann-Elf versuchte gegen Ende der Partie mehr, die Abschlüsse von Popp (72.) und Bussaglia (80.) waren jedoch ungefährlich. Aber wenig später wurde der Bundesligist für seinen Mut belohnt. Die eingewechselte Wullaert brachte von links eine Flanke ins Zentrum. Lyons Torfrau Bouhaddi verschätzte sich, Popp rauschte ran und bugsierte das Leder zum Ausgleich in die Maschen (88.). Der VfL hätte das Spiel fast noch komplett gedreht, aber Goeßling verzog doch deutlich (90.+1). So pfiff Schiedsrichterin Katalin Kulczar wenig später ab und es ging in die Verlängerung.
Großer Jubel: Torschützin Hegerberg (li.) freut sich mit Vorbereiterin Bremer (M.) und Le Sommer über das 1:0. imago
Popp und Schelin vergeben Riesenchancen
Die Verlängerung begann fast perfekt für Wolfsburg, doch Popp setzte das Leder freistehend aus wenigen Metern am Kasten vorbei - eine Riesenchance (92.). Auf der Gegenseite hatten einige Lyon-Fans auch schon den Torschrei auf den Lippen, aber Hegerberg verpasste im Zentrum nach Majri-Flanke nur um Zentimeter (93.). Und auch die nächste große Chance ging auf das Konto von "OL": Eine Ecke wurde von Abily auf Schelin verlängert, doch die Schwedin traf freistehend aus drei Metern den Ball nicht richtig (103.). So blieb die erste Hälfte der Verlängerung ohne Tore.
Die Kräfte sind weg - Necib verzieht
Beiden Teams war natürlich das bisher kräfteraubende Spiel anzumerken. Viel ging demzufolge in der zweiten Hälfte der Verlängerung auf beiden Seiten nicht mehr. Necib hatte da noch die beste Möglichkeit, setzte das Leder aus 20 Metern aber links am Tor vorbei (112.). Wenig später war Schluss und das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen.
Fischer und Bussaglia zeigen Nerven - Kumagai eiskalt
In der Lotterie sah es zunächst gut für Wolfsburg aus, Hegerberg verschoss für Lyon und Popp, Kerschowksi und Peter verwandelten für den VfL. Doch nachdem Fischer und Bussaglia für die Wölfinnen vergaben, hatten die Französinnen alles in der Hand. Kumagai trat an und setzte den letzten Elfer cool ins linke Eck. Damit gewann Lyon zum dritten Mal nach 2011 und 2012 die Champions League. Nun ist auch die Serie von Kellermann gerissen, er hatte bisher alle seine fünf Finals gewonnen.