Die USA mussten ohne ihren Stürmer Clint Mathis (N.Y./N.J. MetroStars) auskommen, der noch an einer Knieverletzung laboriert. Auch der angestammte Kapitän Claudio Reyna (FC Sunderland) musste wegen Schmerzen im Oberschenkel pausieren. Auf Seiten der Portugiesen musste der frühere Dortmunder Paulo Sousa sich wegen einer Muskelverletzung noch schonen, Superstar Luis Figo, zuletzt mit einer Knöchelverletzung gehandicapt, stand dagegen wie angekündigt von Beginn an auf dem Platz.
Die Tabelle der Gruppe D Stimmen zum Spiel
Bereits nach dreieinhalb Minuten die kalte Dusche für das hoch favorisierte Portugal: Nach einem Eckball von links konnte Vitor Baia zunächst noch den Kopfball von McBride abwehren, doch der Ball fiel unglücklich vor die Füße von OBrien, der zum 1:0 abstaubte. Nur kurze Zeit später folgte nach einer verunglückten Abwehraktion des portugiesischen Keepers fast der zweite Treffer: Einen Freistoß von Stewart wehrte Baia vor die Füße von Donovan ab, doch weder der von Leverkusen an die San Jose Earthquakes ausgeliehene Mittelfeldspieler, noch der heranstürmende Pope konnten die Chance nutzen.
Die USA behielten ihr hohes Tempo bei, ließen ihren Gegner erst gar nicht ins Spiel kommen und beherrschten zunächst weiter das Geschehen. Erst ab der 20. Minute konnte sich der Favorit etwas freischwimmen, kam jedoch vorzugsweise nach Standardsituationen zu ersten Tormöglichkeiten. Doch gerade, als die Partie sich etwas ausgeglichener gestaltete, der erneute Rückschlag: Einen Heber von Donovan aus halbrechter Position fälschte Jorge Costa unglücklich ins eigene Netz ab. Und es kam wenige Minuten später noch dicker: Sanneh flankte unbedrängt von der linken Seite, McBride köpfte ebenso unbedrängt zum 3:0 ein.
Aus heiterem Himmel schließlich doch noch im ersten Durchgang der erste Treffer der Portugiesen, als OBrien einen Kopfball von Beto zwar abblocken konnte, aber der Ball erneut dem Abwehrspieler von Sporting Lissabon vor die Füße sprang. Trotz hektischer Bemühungen in der Schlussphase wollte der Anschlusstreffer vor der Pause jedoch nicht mehr gelingen.
Portugal erhöhte nach der Pause weiter den Druck, doch mehr als eine zwingende Torchance in der 56. Minute wollte zunächst nicht herausspringen: Joao Pinto verlängerte eine Ecke von Figo zu Jorge Costa, doch der konnte bedrängt von Keeper Friedel seinen Dreher nicht vollenden und sein Schuss ging am Tor vorbei. Doch auch die USA blieben weiter gefährlich, lauerten auf Konterchancen: Landon Donovan scheiterte im Gegenzug knapp.
Ab der 60. Minute dann aber spielte sich das Spiel weitgehend in der Hälfte der USA ab. Portugal erspielte sich nun auch einige gute Möglichkeiten, doch Couto und gleich mehrmals Pauleta scheiterten knapp. Das 2:3 fiel schließlich nach einem Flankenball von Pauleta unter Mithilfe des US-Amerikaners Agoos, der ausgleichende Gerechtigkeit den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte.
Es folgten einige Minuten Powerplay, doch schon bald hatten die USA das Spiel wieder unter Kontrolle. Hinzu kamen Ermüdungserscheinungen und Unkonzentriertheiten im Spielaufbau bei der Elf von Trainer António Oliveira. So konnte der Außenseiter seinen knappen Vorsprung ohne größere Probleme über die Zeit bringen.
Ein aufgrund der starken ersten Halbzeit nicht unverdienter Sieg der US-Amerikaner, die damit nach der Auftaktniederlage des Titelverteidigers für den zweiten Favoritensturz des Turniers sorgten.