Mit Jon Myong Hwa stand eine Spielerin in der Anfangself von Nordkoreas Nationalcoach Kim Kwang Min, die 2009 im Alter von 15 Jahren bereits bei Turbine Potsdam vorgespielt hatte, nach einer Woche aber wieder in die Heimat zurückgekehrt war.
Pia Sundhage, die schwedische Trainerin der USA, konnte auf Keeperin Solo zurückgreifen. Die Torhüterin war auf Grund einer langwierigen Schulterverletzung fraglich gewesen.
Die Partie im gut gefüllten Dresdner WM-Stadion kam nur langsam in Schwung, da es beiden Mannschaften in der Anfangsphase an der nötigen Präzision im Spiel nach vorne mangelte. Die USA verbuchten zwar etwas mehr Ballbesitz, fanden im letzen Spieldrittel aber meist nicht ihre Mitspielerin, so dass die nordkoreanische Abwehr zunächst nur wenig Probleme hatte, den Ball vom eigenen Gehäuse fernzuhalten. Einzig Cheneys Distanzschuss zwang Keeperin Hong zum Eingreifen. Diese agierte dabei nicht ganz sattelfest, entschärfte die Situation aber im Nachfassen (11.).
Mit zunehmender Spieldauer übernahm der Olympiasieger mehr und mehr das Kommando, agierte in der gegnerischen Hälfte aber weiterhin zu wenig zielstrebig, um den Druck auf die nordkoreanische Defensive merklich zu erhöhen. Der dreimalige Asienmeister war dagegen bemüht, bei Ballgewinn schnell umzuschalten, leistete sich aber seinerseits zu viele Abspielfehler, so dass Chancen in der ersten halben Stunde Mangelware blieben.
Erst gegen Ende der ersten Hälfte wurde es erstmals richtig gefährlich vor einem der beiden Tore. Song überlief LePeilbet auf dem rechten Flügel, drang in den Strafraum ein, fand mit ihrer flachen Hereingabe von der Grundlinie aber keine Abnehmerin (38.). Den Nordkoreanerinnen gelang es nun besser, ihr Kurzpassspiel aufzuziehen und sogleich offenbarten sich einige Lücken im amerikanischen Defensivverbund. Zwei Minuten vor der Pause bediente Kim Jo im Zentrum, doch Solo war auf dem Posten und parierte.
Die Halbzeitansprache von Pia Sundhage schien gewirkt zu haben. Die US-Amerikanerinnen machten direkt nach Wiederbeginn ordentlich Dampf und erarbeiteten sich sofort hochkarätige Möglichkeiten am Fließband. Doch sowohl Boxx (49.) als auch Cheney (50.) und Wambach (52.) brachten das Leder nicht im Tor unter.
Frauen-Weltmeisterschaft 2011
Nach Wambachs butterweicher Flanke machte es Cheney allerdings besser und köpfte das Leder gegen die Laufrichtung von Hong zur Führung für den Mitfavoriten in die Maschen (54.). Beinahe hätte Ri die richtige Antwort parat gehabt, doch der Distanzschuss der Mittelfeldakteurin touchierte lediglich den Querbalken (55.).
Kurze Zeit sah es so aus, als könnte der dreifache Asienmeister die USA durch aggressiveres Pressing im Mittelfeld in die eigene Hälfte drängen. Die Sundhage-Elf schwamm sich allerdings schnell frei und kontrollierte fortan wieder das Geschehen. In der 65. Minute hätte Wambach nach einem Stellungsfehler von Jong auf 2:0 erhöhen müssen, platzierte aus kurzer Distanz per Kopf aber genau auf Hong.
Eine Viertelstunde später zielte Buehler genauer, als sie Lloyds Ablage direkt zur 2:0-Vorentscheidung verwandelte. Die USA spielten den Vorsprung nun routiniert nach Hause und fuhren am Ende einen verdienten Sieg im ersten Gruppenspiel der Weltmeisterschaft ein.
Am kommenden Samstag sind die Nordkoreanerinnen in Augsburg ab 14 Uhr gegen Schweden gefordert. Um 18 Uhr treffen die USA dann in Sinsheim auf Kolumbien.