Die Turiner starteten beim Heimspiel gegen Meister Inter furios und setzten die Gäste von Beginn an früh unter Druck - das zeigte Wirkung. Die Mailänder hatten in der Anfangsphase Probleme, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien, weil sie die nötige Passgenauigkeit vermissen ließen. Zahlreiche Fehler im Aufbauspiel ermöglichten den Hausherren schnelle Gegenstöße. Allerdings sorgte nicht ein Konter für die erste Großchance, sondern ein Eckball: Bremer stand nach einem Mandragora-Eckball im Gewühl richtig und staubte zum 1:0 ab (12.).
Fast hätte Torino sogar doppelt zugeschlagen, Handanovic aber entschärfte Belottis Schuss (13.). Für Inter waren diese Szenen ein Weckruf.
Im Anschluss kamen die Nerazzuri besser in die Partie und hatten nach zwei Calhanoglu-Freistößen die Ausgleichschancen. Doch sowohl einen Kopfball von Lautaro Martinez als auch den direkten Versuch des ehemaligen Bundesliga-Profis selbst parierte Berisha stark (15., 30.). Da nach einer strittigen Szene im Mailänder Strafraum zwischen Ranocchia und Belotti der Pfiff von Marco Guida ausblieb (37.), ging es mit dem verdienten 1:0 in die Pause.
Mailand belohnt sich nicht
In der Kabine schien Simone Inzaghi die richtigen Worte gefunden zu haben. Inter kam wie verwandelt aus der Halbzeitpause und drückte die Gastgeber in die eigene Hälfte. Allerdings belohnte sich das Team aus der Modestadt nicht für den Aufwand: Erst scheiterte Dimarco (52.), anschließend köpfte Dzeko freistehend neben das Tor (59.).
Nach einer Viertelstunde befreite sich Turin vom Druck und verpasste es innerhalb einer Minute, zweimal die Führung auszubauen. Brekalos Schuss konnte soeben noch von Winterneuzugang Gosens (63.) geklärt werden - und Handanovic reagierte glänzend gegen Izzos Kopfball (64.). Im Anschluss flachte das Spiel ab. Die Gäste liefen zwar weiter an, aber ohne Gefahr auszustrahlen.
Sanchez bestraft Pobegas fehlende Kaltschnäuzigkeit
Erst in der Schlussphase wurde der FC Internazionale mit Bällen auf Zielspieler Dzeko gefährlich.
Nachdem der Angreifer den Ball aber aus fünf Metern per Kopf erneut nicht im Tor unterbrachte (89.), hatte er Glück, dass Pobega auf der Gegenseite nicht das Spiel entschied (90.+1). Seine zwei vergebenen Kopfballchancen machte Dzeko in der Schlussphase mit einem cleveren Pass auf Alexis Sanchez jedoch wieder wett. Der Chilene ließ sich völlig frei die Chance nicht nehmen und traf zum 1:1-Endstand (90.+1).
Letztendlich war der Punkt für den amtierenden Meister aber zu wenig: Inter musste Napoli in der Tabelle passieren lassen und hat bei noch einem ausstehenden Nachholspiel nun vier Zähler Rückstand auf Tabellenführer und Stadtrivale Milan.