Mit einem beachtlichen 3:0 gegen Kroatien war La Roja in die Europameisterschaft gestartet, Spaniens Trainer Luis de la Fuente hatte daher keinen Grund, groß rotieren zu lassen. Einzig Laporte war neu in der Startelf, Nacho rückte auf die Bank.
Donnarumma verhindert erneuten Fehlstart
Die Squadra Azzurra bewies beim Auftaktsieg gegen Albanien derweil starke Moral und drehte einen Rückstand nach 22 Sekunden in ein 2:1. Gegen Spanien schickte Italiens Coach Luciano Spalletti dieselbe Startelf aufs Feld, die fast erneut einem ganz frühen Rückstand hinterherlaufen musste. Donnarumma konnte dem wiederholten Fehlstart jedoch Einhalt gebieten und rettete in der 2. Minute gegen Pedris Kopfball.
Spanien brauchte keinerlei Anlauf und dominierte die Anfangsphase, während Italien auf Umschaltmomente lauerte, die es aber nur selten gab. Stattdessen blieben die Iberer am Drücker und verbuchten durch Williams den zweiten Hochkaräter, den auch Donnarumma wohl nicht mehr hätte entschärfen können (10.). Gegen Morata war der Kapitän des Titelverteidigers dann jedoch wieder zur Stelle (24.), bevor er Augenblicke später auch Fabian den Führungstreffer verwehrte (25.).
Italien im ersten Durchgang chancenlos
Italien fand offensiv indes überhaupt nicht statt. 0:7 Abschlüsse standen nach einer halben Stunde aus Sicht der Squadra Azzurra zu Buche, lediglich 38 Prozent Ballbesitz sammelte die Elf Spallettis in Halbzeit eins, der reihum mit dem Spiel, dem Schiedsrichter und seinem Gegenüber de la Fuente haderte und immer wieder lautstark und gestenreich versuchte, auf seine Schützlinge einzuwirken. Einzig, es blieb beim Versuch. Mehr als ein völlig verzogener Versuch Chiesas mit Ablauf der 45. Minute war nicht mehr drin für Italiener, die sich mit dem 0:0-Pausenstand glücklich schätzen mussten.
Calafiori lässt La Roja jubeln - Lamine Yamal verpasst Rekordtor
Der Trainer der Squadra Azzurra handelte in der Pause und brachte mit Cristante und Cambiaso zwei frische Kräfte, deren Hereinnahme jedoch umgehend verpuffte. Der Rekordeuropameister hielt das Tempo hoch, Pedri schoss in der 52. Minute aus bester Position noch knapp links vorbei, durfte drei Zeigerumdrehungen später aber jubeln. Passenderweise lag dies allerdings nicht an einem der Seinen, sondern war Calafiori zuzuschreiben. Der junge Innenverteidiger konnte einem leicht von Donnarumma abgelenkten Ball nicht mehr ausweichen und bugsierte die Kugel mit dem Knie zum überfälligen 1:0 der Iberer ins eigene Tor (55.).
Em 2024, gruppe b
Damit gab sich La Roja jedoch nicht zufrieden. Morata (58.) und Le Normand (59.) arbeiteten umgehend am Doppelschlag, den Donnarumma und Cambiaso verhindern konnten, bevor dem 16-jährigen Lamine Yamal, jüngster EM-Spieler aller Zeiten, bei einem herrlichen Schlenzer nur Zentimeter zum Titel jüngster EM-Torschütze aller Zeiten fehlten (60.).
Chancenwucher bis zur letzten Sekunde
In der Folge ließ Spanien die Italiener ein wenig spielen und zog sich etwas zurück, ohne aber ernsthafte Torgefahr zuzulassen. Diese gab es weiterhin nur vor dem Kasten Donnarummas, der in der 71. Minute mächtig Glück hatte, dass Williams mit einem wuchtigen Versuch die Latte traf.
Das einzige Manko des spanischen Spiels blieb über die gesamte Partie die mangelnde Effizienz. Auch Joker Ayoze ließ in der Nachspielzeit gleich zweimal (90.+1, 90.+2) den Matchball aus, was sich schlussendlich allerdings nicht mehr rächen sollte. Der hochverdiente Sieg Spaniens hatte Bestand, der Mitfavorit auf den Titel damit den Achtelfinaleinzug als Gruppensieger sicher.
Das abschließende Gruppenspiel am kommenden Montag gegen Albanien (21 Uhr) können die Spanier dementsprechend entspannt angehen. Die Squadra Azzurra steht zeitgleich gegen Kroatien hingegen unter Druck. Schließlich könnten Modric und Co. durch einen Sieg am Titelverteidiger vorbeispringen, der dann auf die anderen Gruppendritten schauen müsste oder im schlimmsten Fall, bei einem albanischen Sieg, gar auf Platz vier abrutschen könnte.