Serbiens Trainer Dragan Stojkovic musste seine Mannschaft zum Auftakt auf England, einen der Topfavoriten auf den Titel, einstellen. Der Coach setzte wie schon bei der Generalprobe gegen Schweden (3:0) und dennoch etwas überraschend auf Rajkovic im Tor anstelle von Vanja Milinkovic-Savic. Auch der etatmäßige Kapitän Tadic saß zunächst auf der Bank. Beginnen durften wiederum etwa der Bremer Defensivmann Veljkovic, der Ex-Frankfurter Kostic sowie das Offensivtrio aus Vlahovic, Mitrovic und Sergej Milinkovic-Savic.
Englands Trainer Gareth Southgate verzichtete auf große personelle Überraschungen: Pickford kehrte nach der misslungenen Generalprobe gegen Island (0:1) zurück ins Tor, Alexander-Arnold startete auf der Sechs neben Rice und in der Offensive sollten Saka, Bellingham, Foden und Kane für Torgefahr sorgen. Das bedeutete auch: Chelseas Palmer musste trotz guter Form auf die Bank.
Bellingham bringt England früh in Führung
Die Serben ließen zu Beginn wenig zu - Fodens erster Schussversuch ging neben das Tor (5.) - und unternahmen selbst vereinzelt Ausflüge nach vorne. England jedoch gab die generelle Richtung vor und brauchte keine Viertelstunde für den ersten eigenen Treffer in diesem Turnier: Sakas Flanke von der rechten Seite wurde noch abgefälscht, aber nicht entscheidend geklärt. Im Zentrum kam Bellingham aus vollem Lauf zum wuchtigen Kopfball, der unhaltbar im linken Kreuzeck landete (13.)
Serbien benötigte ein paar Minuten, kam dann aber besser in die Partie und entwickelte sich zu einem unangenehmen Gegner: Mitrovic verzeichnete den ersten gefährlichen Abschluss der Serben aus der Distanz, der knapp neben das Tor ging (20.), Vlahovics Versuch wurde geblockt (23.). Gegen den Ball waren die Serben außerdem nah am Gegenspieler und störten den englischen Spielfluss immer wieder mit Fouls.
Saka und Walker machen Dampf - England wird passiver
EM 2024 - Gruppe C
Vor allem Walker und Saka sorgten auf ihrer rechten Seite für Offensivgefahr. Eine Koproduktion der beiden führte zur zweiten Großchance der Engländer, Walker wurde jedoch im letzten Moment an einem kontrollierten Abschluss aufs Tor gehindert (25.).
Insgesamt aber waren die Männer von der Insel zu passiv. Bis zur Pause überließen die Engländer den Serben vermehrt den Ball. Aus den gestiegenen Spielanteilen konnte Stojkovics Team, das den verletzten Kostic ersetzen musste (43.), aber kein Kapital schlagen. Pickford bekam kaum etwas zu tun - und so ging es mit dem knappen Vorsprung der Engländer in die Pause.
Kaum Chancen - England geht offensiv kein Risiko ein
Nach dem Seitenwechsel standen die Serben ein Stück höher mit der Folge, dass England weniger Zeit im Spielaufbau hatte und das Spiel ausgeglichen war, aber auch zerfahrener wurde. Strafraumszenen blieben auf beiden Seiten rar. Ein mittig platzierter Schuss von Alexander-Arnold (56.) und eine Hereingabe von Mladenovic, die Mitrovic nicht verarbeiten konnte (59.), waren lange Zeit die Highlights.
Die beste Chance des zweiten Durchgangs verbuchte Kane: Der Bayern-Stürmer scheiterte mit seinem wuchtigen Kopfball aus kurzer Distanz am glänzend reagierenden Rajkovic, der den Ball an die Latte lenkte (77.). Die Engländer unternahmen ansonsten kaum Anstrengungen für Offensivaktionen, blieben hinter der Erwartungshaltung bei ihrem Personal also zurück. Das Risiko bestand folglich darin, dass es bis in die Schlussphase hinein weiterhin lediglich 1:0 hieß.
Vlahovic (82.) und Birmancevic (83.) probierten es in den finalen Minuten aus der Distanz, am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr. Englands Defensive hielt den Gegner letztlich erfolgreich vom eigenen Tor weg und den Sieg zum Auftakt in das EM-Turnier fest.
Serbien trifft am 2. Spieltag am 20. Juni (15 Uhr) auf Slowenien. England bekommt es um 18 Uhr mit Dänemark zu tun.