Schalke 04 gegenüber dem 0:3 gegen Werder Bremen mit zwei Änderungen: Hajto rückte ins Team und übernahm die rechte Seite in der Defensive. Im Mittelfeld entschied sich Trainer Huub Stevens für Vermant an Stelle von Nemec, Wilmots rückte dafür neben Mpenza in den Sturm, da Sand passen musste. Beim 1. FC Nürnberg gab es im Vergleich zum 1:2 gegen Bayern München nur einen personellen Wechsel: Frey ersetzte denn gesperrten Kapitän Kos. Trainer Augenthaler wich jedoch von seiner gewohnten 4-4-2-Taktik ab, Frey verstärkte das Mittelfeld, Wolf, Sanneh und Nikl bildeten eine Dreier-Abwehr-Kette.
Nach zehn Minuten Abtastphase nahm die Partie an Fahrt auf. Schalke versuchte durch frühes Stören den Gegner unter Druck zu setzen und die Defensive der Nürnberger durch lange diagonale Pässe aus den Angeln zu heben. Doch das Rezept der Königsblauen ging zunächst nur bedingt auf, weil das Angriffsspiel etwas behäbig wirkte, so dass sich die Nürnberger Abwehr immer wieder formieren konnte. Der Aufsteiger seinerseits versteckte sich in der Arena AufSchalke keineswegs. Der Club stand klug im Mittelfeld und konnte sich nach der Anfangsphase mehr Spielanteile erarbeiten. Die Folge dieses engagierten Auftritts war die bis dato beste Chance, als Rink nach einer feinen Einzelleistung am Pfosten des Schalker Gehäuses scheiterte (26.).
Mitte der ersten Hälfte erhöhte der DFB-Pokalsieger dann endlich das Tempo und übernahm die Kontrolle über das Spielgeschehen. Der Club ließ sich von nun an bis zum Pausentee zu weit zurückdrängen und zeigte auch wieder bekannte Unsicherheiten in der Abwehrarbeit. Schalke konnte sich jetzt eine ganze Reihe von guten Einschussmöglichkeiten erspielen, doch Wilmots (30.), Böhme (36.) und Vermant (38.) konnten die sich bietenden Chancen nicht nutzen.
In der Pause muss S04-Coach Stevens wohl die richtigen Worte gefunden haben, denn die Seinen schalteten nach dem Wechsel einen Gang hoch. Schalke in den Anfangsminuten die klar dominierende Mannschaft, Nürnberg musste viel Abwehrarbeit leisten. Doch in der 54. Minute konnte Schalke die Überlegenheit in Zählbares umsetzen. Nach einem klasse Pass von Möller überwand Böhme Club-Keeper Kampa mit einem Außenristschuss (54.).
Doch Nürnberg bewies weiterhin Moral. Couragiert suchten die Franken nun den Weg nach vorne und wurden dafür auch belohnt. Krzynowek erzielte nach einer feinen Einzelleistung, bei der er seinen Landsmann Hajto austanzte, den Ausgleich für den Club (62.).
Das Spiel im zweiten Abschnitt deutlich besser als in Hälfte eins. Hin und her wogte die Partie, auf beiden Seiten ergaben sich einige Möglichkeiten. Schalke konnte nur vier Minuten nach dem Ausgleich wieder zurückschlagen, als Waldoch eine verunglückte Kopfball-Abwehr von Wolf zum 2:1 verwertete.
Aber auch nach dem erneuten Rückschlag steckte Nürnberg nicht den Kopf in den Sand. Der Club nun im Vorwärtsgang, Schalke konterte im eigenen Stadion. Aber die Knappen brachten den Sieg in einer spannenden Schlussphase über die Zeit.
Ein knapper, aber wegen einer Leistungssteigerung im zweiten Abschnitt verdienter Erfolg von Schalke 04 im Duell der Altmeister gegen den 1. FC Nürnberg. Der Club verlangte den Königsblauen alles ab und präsentierte sich nicht wie ein Absteiger.
Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend