Beide Nationen waren mit jeweils knappen Niederlagen in das Turnier gestartet. Polen musste nach früher Führung eine 1:2-Niederlage gegen die Niederlande hinnehmen. Nationalcoach Michal Probierz veränderte seine Anfangsformation dahingehend auf vier Positionen. Dawidowicz, Piotrowski, Slisz sowie Piatek starteten für Salamon, Romanczuk, Szymanski und Urbanski. Das hieß auch, dass der immer noch angeschlagene Lewandowski erneut auf der Bank Platz nahm.
Österreichs Teamchef Ralf Rangnick dagegen nahm nach der knappen und wegen des Eigentores von Wöber unglücklichen 0:1-Niederlage gegen Frankreich drei Wechsel vor. Trauner und Lienhart bildeten anstelle von Danso und eben jenem Wöber das neue Innenverteidiger-Duo, im Sturm bekam Arnautovic den Vorzug vor Gregoritsch.
Em 2024, gruppe d
Piatek antwortet auf Trauner
Entsprechend war klar, dass beide Teams gut daran täten, im Berliner Olympiastadion einen Sieg einzufahren, um die Chance auf das Weiterkommen zu wahren. Österreich erwischte zunächst den besseren Start, begann aktiver und vor allem gewohnt aggressiv gegen den Ball. Mit dem ersten gefährlichen Abschluss brachte der für einen Einwurf aufgerückte Trauner seine Farben nach nicht einmal zehn Minuten per Kopf in Führung (10.).
Auch in der Folge blieb die ÖFB-Elf am Drücker, ehe Polen dann nach gut einer Viertelstunde stärker wurde. Nach einer Einzelaktion wurde jedoch erst Zielinskis Versuch von Mwene geblockt (17.), ehe Zalewski wenige Momente später nach Frankowskis flacher Hereingabe freistehend über das Tor schoss (18.). So war es aber nicht unverdient, dass Polen nach 30 Minuten durch den Ex-Herthaner Piatek zum Ausgleich kam, zumal vorher Lienhart diesen noch zweimal verhinderte (27., 29.).
Bis zur Pause entwickelte sich anschließend ein ausgeglichenes Spiel mit vereinzelten Chancen hüben wie drüben. Erst vergab Sabitzer eine durchaus vielversprechende Umschaltsituation (39.), dann verfehlte er das Tor aus der Distanz (42.). Auf der anderen Seite war Pentz zweimal aufmerksam (44., 45.+1), als er erst einen langen Ball abfing und anschließend einen starken Freistoß von Zielinski parierte.
Baumgartner und Arnautovic bringen Österreich auf die Siegerstraße
Durchgang zwei begann dagegen etwas verhaltener. Die nennenswerteste Aktion in den ersten 45 Minuten nach der Pause war die Einwechslung nach einer Stunde von Lewandowski, der sich nach wenigen Minuten gleich mal mit einer Gelben Karte wegen eines unerlaubten Ellenbogeneinsatzes einfügte - im restlichen Spielverlauf aber auch blass blieb. Quasi mit dem ersten Abschluss im zweiten Durchgang ging Österreich kurz darauf wieder in Führung. Nach einer Seitenverlagerung bediente der eingewechselte Prass Baumgartner, der Polens Torhüter Szczesny mit einem Flachschuss verlud (66.).
Polen war um die direkte Antwort bemüht, Swiderskis Versuch war aber zu zentral und somit letztlich kein Problem für Pentz (69.). Dabei blieb es dann jedoch an Offensivbemühungen für die Bialo-Czerwoni. Stattdessen drückte Österreich auf das 3:1. Erst rettete Szczesny noch stark gegen Wimmer (75.), doch nur zwei Minuten später verursachte der Schlussmann einen Strafstoß gegen Sabitzer, der nach einem langen Abschlag und Dawidowiczs unfreiwilliger Kopfballverlängerung frei auf das gegnerische Tor zulief. Arnautovic ließ sich diese Chance nicht nehmen und erhöhte vom Punkt (78.).
Laimer und Grosicki bleiben erfolglos
Österreich spielte anschließend frei auf, hatte vor allem Räume zum Kontern. Szczesny musste bei Poschs Linksschuss aus der zweiten Reihe eine weitere tolle Parade zeigen (83.). Laimer konnte er anschließend aber nur dabei zugucken, wie er den Ball aus spitzem Winkel am leeren Tor vorbeischob (85.). Polen schien in der Folge nicht mehr daran zu glauben, das Spiel noch drehen zu können. Grosicki hätte in der Nachspielzeit zwar noch einmal verkürzen können, seine Volleyabnahme verfehlte das Tor allerdings (90.+3).
So blieb es letztlich beim 3:1-Erfolg für die ÖFB-Elf, die sich so wieder mitten im Rennen um das Weiterkommen in "Hammergruppe" D befindet. Polen steht dagegen vor dem Aus, muss im letzten Gruppenspiel am nächsten Dienstag gegen Frankreich zwingend gewinnen (18 Uhr). Das Team von Ralf Rangnick spielt zeitgleich gegen die Niederländer.