Österreichs U-19-Nationalteam der Frauen hat den Aufstieg ins Halbfinale der Europameisterschaft in Belgien verpasst. Drei Tage nach dem 1:0 über die Niederlande holte die ÖFB-Auswahl am Montag in La Louviere gegen Gastgeber Belgien mit einem 3:3 (1:0) zwar einen Punkt, Schützenhilfe von Deutschland blieb aber aus. Die Niederlande siegte in Tubize mit 3:1 und verdrängte die Österreicherinnen aus den Aufstiegsrängen.
Rukavina (11.), Natter per Elfmeter (50.) und Mädl (59.) brachten die in der ersten Halbzeit sehr starke ÖFB-Elf dreimal in Führung. Belgien schaffte jeweils den Ausgleich und drängte im Finish - erfolglos - auf den Sieg, womit das rot-weiß-rote Team die Gruppe auf Rang drei beendete. Mit vier Punkten aus drei Spielen dürfen die Österreicherinnen ihre zweite Teilnahme an einer U-19-EM dennoch als Erfolg verbuchen.
Österreich belohnt sich früh
Die Mannschaft von Teamchef Spilka fand gegen die Gastgeberinnen sehr gut ins Spiel. Der ÖFB-Nachwuchs ließ in der ersten halben Stunde defensiv nichts zu und setzte Belgien mit starkem Forechecking unter Druck. Nach einem erfolgreichen Pressing an der Strafraumgrenze gelang auch die frühe Führung durch Mittelfeldspielerin Rukavina (USV Neulengbach), die mit einem herrlichen Weitschuss aus rund 20 Metern traf. Nach einem neuerliche Ballgewinn im Angriffsdrittel hatte Aistleitner das 2:0 am Fuß, die Stürmerin traf aber nur die Stange (29.).
Nach der Pause sahen die Fans im Tivoli Stadium von La Louviere einen offenen Schlagabtausch mit fünf Treffern innerhalb einer Viertelstunde. Die Belgierinnen schafften durch Jacobs per Kopf den Gleichstand (47.), der nicht lange hielt. Nach einem Foul an Roduner verwandelte Natter (SPG Altach/Vorderland), Torschützenkönigin der Frauen-Bundesliga, den Elfmeter sicher zur neuerlichen Führung (50.). Die Heimischen schafften mit einem Weitschuss von Ampoorter schnell wieder den Ausgleich (56.). Mädl (SKN St. Pölten), Siegtorschützin gegen die Niederlande, traf zum 3:2 (59.), postwendend sorgte Detruyer (60.) für den nächsten Ausgleich.
Österreich hat keine Antwort mehr
Zudem kam auch vom Parallelspiel in Tubize eine schlechte Nachricht. Die Niederlande ging gegen Deutschland in Führung (62.), Österreich lag damit nur noch auf Rang drei und außerhalb der Aufstiegsplätze. Fast zeitgleich riss der Faden im Spiel der Österreicherinnen, die aber den Punktgewinn über die Zeit brachten.
Beim Turnier in Belgien war zum vierten Mal der rot-weiß-rote Frauen-Nachwuchs bei einer EM dabei, davor mit bescheidenen Erfolgen. Bei der U-17-EM 2014 in England, der EM-Premiere für ÖFB-Mädchen, gab es im November und Dezember 2013 zunächst ein 0:0 gegen Portugal und zum Abschluss einen 1:0-Sieg gegen Italien dank eines Treffers der damaligen Kapitänin und aktuellen A-Teamspielerin Barbara Dunst. Diese vier Punkte stellte das aktuelle U-19-Team in Belgien ein.
Bei der U-19-EM 2016 in der Slowakei blieben die ÖFB-Frauen punktelos, auch bei der U-17-EM 2019 in Bulgarien gab es keine Zähler.