Nach der ersten Niederlage ( 1:2 in Kaiserslautern ) nach drei Siegen in Folge stellte Trainer Klaus Augenthaler sein Team auf zwei Positionen um. Für den verletzungsbedingt ausfallenden Müller (Haarriss am Mittelfuß) kam Rückkehrer Tavcar (slowenische Nationalelf) links in der Viererkette zum Einsatz, während Cacau (für Michalke) nach abgelaufener Gelb-Sperre den brasilianischen Sturm des Club wieder komplettierte. Beim Tabellenletzten, seit 869 Spielminuten ohne Torerfolg, wollte sich Coach Friedhelm Funkel nach dem 0:0-Heimremis gegen Bremen nach eigener Aussage risikobereit zeigen. Zwar fehlte mit Kapitän Lottner nach grippalem Infekt ein wichtiger Offensivspieler, dennoch wollten die Rheinländer auch auswärts die Initiative ergreifen, wenn auch die Aufstellung auf den ersten Blick das Gegenteil versprach. Scherz rückte für Donkov neu ins Team und sollte im Wechsel mit Kreuz für Unterstützung der einzigen nominellen Spitze (Kurth) sorgen. Weiterhin musste Timm auf die Ersatzbank, für den Song die eigene Defensive stärkte.
Auftakt nach Maß für den Club im Frankenstadion: Ein langer Ball von Kos aus dem Mittelfeld wurde von Zellweger am Strafraum unterlaufen, so dass Rink allein vor Pröll auftauchte. Der gebürtige Brasilianer scheiterte am Kölner Keeper, doch Sturmpartner Cacau schaltete am schnellsten und zielte mit links aus 14 Metern ins linke untere Eck zur schnellen Führung (2.). Dominierend in der Anfangsphase, dennoch mit Schwächen im Defensivverhalten, die die Kölner aber nicht zu nutzen verstanden, versäumte es der Club, in den ersten 20 Minuten nachzulegen. Zunächst konnte Pröll einen gefährlichen, als Flanke gedachten Freistoß von Krzynowek an die Latte lenken (14.), wobei sich die Kölner nicht hätten beschweren können, wäre auf Elfmeter entschieden worden. Denn in der Mitte zerrte Zellweger an Rinks Trikot, so dass der Stürmer am Kopfstoß gehindert wurde. Wenig später scheiterte die Leverkusener Leihgabe nach toller Einzelaktion an Torhüter Pröll, der seinen Schuss aus 14 Metern um den Pfosten lenken konnte (21.). Nach etwa 20 Minuten erspielten sich die "Geißböcke" eine optische Überlegenheit. Bis zum Strafraum spielten die Funkel-Schützlinge durchaus gefällig, vor dem Tor freilich blieben sie meist harmlos. Dabei machte es Nürnberg den Rheinländern nicht allzu schwer, sich durch das Mittelfeld zu spielen. Zu weit weg von ihren Gegenspielern ließen die Cluberer einige gute Aktionen der Kölner über die beiden Aktivposten Springer und Scherz zu, doch Zählbares sprang dabei nicht heraus. Beste Gelegenheit war noch ein Schuss von Scherz, der aus 16 Metern an Kampa scheiterte (35.). Mit einem Schlenzer von Springer, der aus 16 Metern auf das rechte untere Eck zielte, dabei aber Kampa auf der Hut sah (44.), endete eine erste Halbzeit, in der deutlich die Verkrampfung im Abstiegskampf zu spüren war.
Nach einer guten Aktion von Rink und Cacau zu Beginn der zweiten 45 Minuten, als der Torschütze von Song behindert nicht richtig an den Ball kam (47.), verflachte die Partie zunächst noch mehr. Fehlpässe en masse, klare Aktionen vor allem auf Seiten der Kölner absolute Mangelware. Wenn überhaupt, konnten sich ansatzweise die Franken über ihr gefährliches Sturmduo Rink und Cacau in Szene setzen. Tolle Kombination in der 55. Spielminute, als Cacau Rink einsetzte, der mit der Hacke auf den freistehenden Jarolim weiterleiten wollte. Der wie die gesamte Kölner Elf unsicher wirkende Abwehrspezialist Song konnte gerade noch retten. Der Tabellenletzte, bis dahin ohne erkennbares Engagement in der zweiten Hälfte - von der vor dem Spiel ausgegebenen Devise war so gut wie nichts zusehen - kam erst nach einer Stunde (!) zu Angriffsaktionen, als kurz nacheinander Springer und Voigt mit Schüssen aus jeweils 16 Metern an Kampa scheiterten. Danach brach die beste Phase der Heimelf an. Krzynowek scheiterte mit einem Freistoß aus 25 Metern am brillant reagierenden Pröll (64.), bald danach krönte Cacau seine Leistung mit seinem zweiten Treffer und besorgte die Vorentscheidung. Aus der eigenen Abwehr heraus kam der Ball von Kos zu Rink, der den Ball an der Mittellinie mit feiner technischer Leistung an- und mitnahm und Cacau anspielte. Der tanzte am Sechzehner Cichon aus und überwand Pröll mit einem Flachschuss aus 16 Metern (71.). Es war der sechste Saisontreffer des Brasilianers und gleichzeitig sein dritter Doppelpack. Nach dem kurzen Aufbäumen der Kölner - Kampa rettete mit toller Parade gegen Springers Flachschuss aus 18 Metern (76.) - spielte der Club den Sieg nach Hause, hätte bei konzentrierterer Spielweise sogar noch den einen oder anderen Treffer nachlegen können.
In einer schwachen Partie holte sich der Club verdient drei eminent wichtige Zähler im Kampf gegen den Abstieg. Gegen die vor allem in der zweiten Hälfte erschreckend schwachen Kölner genügte den Nürnbergern eine glanzlose Vorstellung. Die Franken stießen damit das Tor zum Unterhaus für den FC ganz weit auf. Analyse mit Noten folgt am Sonntagabend