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Bayer 04 erhöht spät bei Herrlichs Premiere

Yurchenko und Havertz sorgen fürs spielerische Element

Bayer 04 erhöht spät bei Herrlichs Premiere

Erzielte das 3:0 per Strafstoß: Vladlen Yurchenko.

Erzielte das 3:0 per Strafstoß: Vladlen Yurchenko. picture alliance

In seinem ersten Testspiel der Vorbereitung kam Bayer 04 gegen den Oberliga-Aufsteiger spielerisch nur schwer in die Gänge. Zu wenig Tempo und zu wenig Tiefgang bei der Werkself machten es den Gästen vor der Pause relativ einfach, nicht zu oft in Bedrängnis zu kommen. Beschleunigte die Herrlich-Elf hingegen, was zu selten geschah, wurde der Unterschied klar deutlich. Wie beim 1:0: Der bis dahin beste, weil schnell vorgetragene Angriff der Werkself über Sam Schreck und Kevin Kampl brachte die Führung durch Mittelstürmer Stefan Kießling. Das selbe Trio sorgte kurz vor der Halbzeit mit einer Kombination für die beste Chance vor der Pause, als Kießling frei am Gästekeeper scheiterte.

Erwartungsgemäß agierte Bayer 04 unter dem neuen Trainer Heiko Herrlich , der zur Halbzeit eine komplette neue Elf brachte, in einem 4-2-3-1-System. In diesem fungierte der in der Vorsaison meist in der Doppelsechs nominierte Kevin Kampl als Zehner. Vor 1100 Zuschauern im Jugendfußballzentrum Kurtekotten spielte Kapitän und Sechser Lars Bender aufgrund der Personalnot auf der Innenverteidigerposition rechts im Abwehrzentrum (Jonathan Tah und Tin Jedvaj fehlten nach Verletzungen). Dafür durfte der aus der U 17 in die U 19 aufgerückte Jan Boller (17) auf der Doppelsechs beginnen.

Nach dem Seitenwechsel entwickelte Bayer 04 mehr Zug zu Tor und spielte deutlich mehr klare Torchancen heraus. Joel Pohjanpalo vergab die zwei Besten nach einer knappen Stunde, ehe er zehn Minuten später per Kopfball nach einer Ecke von Vladlen Yurchenko zum 2:0 traf. Der technisch beschlagene Ukrainer, im zweiten Abschnitt spielerisch mit Kai Havertz der auffälligste Akteur in der Werkself, erhöhte selbst zwei Minuten später nach einem Foul an Havertz per Strafstoß.

Herrlich: "Von zwei war zumindest einer drin"

Drei Treffer in den letzten fünf Minuten sorgten schließlich für ein klares Ergebnis, das noch deutlicher hätte ausfallen können. Vergab Bayer 04, in der vergangenen Saison Spezialist im Verschießen von Strafstößen, doch durch Kevin Volland einen an Yurchenko verursachten Foulelfmeter (82.). Herrlich wählte beim Blick auf die Quote, nur einen von zwei Strafstößen verwandelt zu haben, eine konstruktive Sichtweise: "Man kann es auch positiv sehen: Von zwei war zumindest einer drin."

Nach seinem ersten Spiel als Werkself-Trainer zog der 45-Jährige ein positives Resümee: "Ich bin grundsätzlich zufrieden. Wir haben diese Woche hart gearbeitet und man hat gemerkt, dass die Müdigkeit da war in den Beinen und im Kopf", so Herrlich, "in der zweiten Halbzeit ist irgendwann der Bann gebrochen. Wir haben ein paar Chancen zu viel liegen gelassen, aber von Engagement her war ich zufrieden."

Bayer 04 Leverkusen – VfB Speldorf 6:0 (1:0)

Leverkusen (1. Hälfte): Özcan - Frey, Bender, Abu Hanna, Wendell - Boller, Baumgartlinger - Bellarabi, Kampl, Schreck - Kießling
Leverkusen (2. Hälfte): Lomb - Bednarczyk, Ramalho, Dragovic, Handwerker - Akkaynak, Yurchenko - Havertz, Volland, Mehmedi - Pohjanpalo
Tore: 1:0 Kießling (21.), 2:0 Pohjanpalo (69.), 3:0 Yurchenko (71., Foulelfmeter), 4:0 Havertz (85.), 5:0 Mehmedi (87.), 6:0 Volland (90.)
Bes. Vorkommnis: Volland schießt Foulelfmeter an den Pfosten (82.)

Stephan von Nocks