Bundesliga

Keine Zukunft beim BVB: Hummels verlässt Dortmund

Abschied nach über 13 Jahren

Keine Zukunft beim BVB: Hummels verlässt Dortmund

Nie mehr in Schwarz-Gelb: Mats Hummels.

Nie mehr in Schwarz-Gelb: Mats Hummels. IMAGO/RHR-Foto

Was Hummels noch zu leisten im Stande ist, zeigte der Routinier in der Endphase der abgelaufenen Saison vor allem in der Champions League, wo er sowohl in den Halbfinals (kicker-Noten 2,0 und 1,0) als auch im Finale (kicker-Note 2,0) überragte. Nicht nur deshalb wurden zahlreiche Stimmen laut, die den 78-maligen deutschen Nationalspieler bei der EM sehen wollten - Bundestrainer Julian Nagelsmann verzichtete allerdings.

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Und auch der BVB hat Hummels, der intern nach seinem Sportbild-Interview in die Kritik geraten war, auf die Streichliste gesetzt und bietet dem Weltmeister von 2014 keinen neuen Vertrag mehr an.

Der letztlich doch etwas unterkühlte Abgang von Hummels hatte sich dabei in den letzten Wochen immer mehr abgezeichnet. Daran hat schließlich auch das Aus von Edin Terzic, dessen Verhältnis zu Hummels nicht immer einfach gewesen war, nichts mehr geändert.

Nun gehen unsere Wege auseinander, und es ist ohne Zweifel nie leicht für alle Beteiligten, solche Entscheidungen zu treffen.

Lars Ricken

"Mats war einer der bestimmenden Taktgeber des BVB-Fußballs in den vergangenen 15 Jahren", erklärte BVB-Geschäftsführer Sport Lars Ricken. "Er hat viele Titel geholt, sein ganz persönlicher Höhepunkt war sicher der WM-Triumph im Jahr 2014. Mats' Innenverteidiger-Spiel war und ist außergewöhnlich, ganze Generationen von Spielern hätten gern seinen Außenrist. Nun gehen unsere Wege auseinander, und es ist ohne Zweifel nie leicht für alle Beteiligten, solche Entscheidungen zu treffen."

Hummels: "Von Platz 13 im Jahr 2008 bis heute"

Hummels verabschiedete sich auf der Website der Dortmunder: "Liebe Fans, meine Zeit in Schwarzgelb findet nun nach insgesamt über 13 Jahren ein Ende. Es war mir eine riesengroße Ehre und Freude, so lange für den BVB gespielt und den Weg von Platz 13 im Januar 2008 bis zu dem, was Borussia Dortmund heute darstellt, fast durchgehend mitgemacht zu haben."

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Auch Sebastian Kehl äußerte sich zum Hummels-Abgang: "In Mats Hummels verlieren wir ohne Zweifel eine herausragende Persönlichkeit, vielleicht eine der letzten ihrer Art im Fußball. Mats hat während seiner Karriere nicht nur den BVB geprägt, sondern auch das Innenverteidiger-Spiel weltweit auf ein neues Niveau gehoben." Der BVB-Sportdirektor lobte zudem die Leidenschaft sowie den Erfolgswillen und dankte ihm "auch für seine Ecken und Kanten".

Fünf Meistertitel für den Defensivmann

Begonnen hatte Hummels seine Fußballlaufbahn einst als gebürtiger Bergisch Gladbacher nicht in Nordrhein-Westfalen, sondern im Süden beim FC Bayern München. Dort war der Verteidiger zwischen 1995 und 2006 ausgebildet worden. Nach einem Bundesliga-Einsatz am 1. Januar 2007 unter dem damaligen FCB-Coach Felix Magath folgte für den damals 18-Jährigen der Sprung zum BVB, wo er zwischen 2008 und 2016 zum Anker und Nationalspieler aufstieg. Es folgte die Rückkehr zu Bayern (2016 bis 2019), dann das Comeback in Dortmund (ab 2019).

Stolze 442 Bundesliga-Partien inklusive 33 Toren sowie 22 Vorlagen, 90 Champions-League-Einsätze (fünf Treffer, vier Assists) oder auch 78 Länderspiele für den DFB (fünf Tore, sieben Vorlagen) machen dabei klar, wie groß der Fußabdruck von Hummels ist. Zahlreiche Titel runden das Gesamtbild des geschätzten Profis ab: fünf Meistertitel (zwei mit Dortmund unter Jürgen Klopp, drei mit München), drei Triumphe im Pokal (einmal BVB, zweimal FCB) und als großes Highlight der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 als Stammspieler.

Wie es für den Routinier weitergeht, ist noch nicht sicher. Zuletzt deutete Hummels vermehrt an, dass er seine Schuhe in Deutschland oder im nicht allzu weit entfernten europäischen Ausland noch weiter schnüren könnte.

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