Seit vielen Jahren zeigt Dzeko schon, dass auch im hohen Fußballalter von inzwischen 35 Jahren noch Top-Leistungen am laufenden Band möglich sind. Und siehe da: Inter-Coach Simone Inzaghi, der den Abgang von Star-Stürmer Lukaku im Sommer zum FC Chelsea genau mit dem Bosnier ausgleichen wollte, durfte sich auch an diesem 5. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase für diesen Transferwunsch auf die Schulter klopfen.
Denn der frühere Wolfsburger, ManCity-Akteur und langjährige Roma-Torgarant sollte beim kurzweiligen Duell voller Möglichkeiten für ein überlegenes Inter die beiden entscheidenden Tore erzielen. Zunächst traf der Angreifer nach einem geblockten Schuss von Darmian mit einem ansatzlosen Knaller ins linke untere Eck (61. Minute), ehe nach einer Perisic-Flanke nur noch der Kopf hingehalten werden musste (67.). Von den Gästen aus der Ukraine, die vom Italiener Roberto de Zerbi trainiert werden, kam letztlich zu wenig, obwohl sie mitunter mutig und technisch versiert mitspielten. Auch Pech hatten sie, vor allem spät, als Dodo mit einem strammen Schuss nur den rechten Innenpfosten traf - das wäre das 1:2 gewesen (82.).
Für den FC Internazionale war das nach dem jüngsten 3:2-Erfolg in der Serie A gegen Tabellenführer Neapel der nächste wichtige Schritt in diesen bekanntermaßen richtungsweisenden November- und Dezember-Wochen. Das Achtelfinale in der Königsklasse geriet damit nämlich in greifbare und eigentlich schon ziemlich sichere Nähe, was sich am späteren Abend bewahrheitete - Real Madrid gewann mit 3:0 gegen Tiraspol und half somit den Lombarden zum vorzeitigen Weiterkommen und zur ersten K.-o.-Runde in der CL seit 2011/12.
Nullnummer-Bann gebrochen
Was Dzeko, der in dieser Serie-A-Saison schon auf sieben Tore in 13 Spielen kommt und zudem nun drei Treffer in der Königsklasse für Inter vorzuweisen hat, außerdem noch mit seinem Doppelpack geschafft hat: In den bisherigen drei CL-Vergleichen der Nerazzurri mit den Ukrainern von Schachtar hatte es jeweils nach 90 Minuten 0:0 geheißen. Dieser Bann wurde vom Routinier also gebrochen.
Für Inter geht es in der Liga am Samstag (20.45 Uhr) in Venedig weiter. Donezk hingegen muss am Sonntag (13 Uhr) beim FC Inhulets Petrowe ran. Der finale Champions-League-Spieltag steigt dann am 7. Dezember (21 Uhr), hier gastieren die Italiener um den Gruppensieg bei Real Madrid. Die bereits als Vierter feststehenden Ukrainer werden sich parallel dann bei Moldaus Vertreter Sheriff Tiraspol vom internationalen Parkett verabschieden.