Hannovers Coach Ralf Rangnick musste weiter auf den Rot-gesperrten Torjäger Jan Simak verzichten. Er vertraute der gleichen Elf, die gegen Greuther Fürth einen 3:1-Erfolg erspielte. Der Gast aus Berlin trat gegenüber der 0:1-Niederlage in Mainz auf vier Positionen verändert an. Torwart Beuckert und Kapitän Menze, die ihre Blessuren auskuriert hatten, rückten für Wulnikowski und Fährmann ins Team. Außerdem ersetzte der zuletzt Rot-gesperrte Ernemann den verletzten Persich in der Defensive. Benthin kam zu seinem ersten Einsatz von Beginn an in dieser Saison, dafür musste Balcarek auf die Bank.
Die äußerst faire Partie auf hart gefrorenem Boden begann mit einem Paukenschlag. Schon nach zwei Minuten zirkelte Krupnikovic einen Freistoß aus 18 Metern unhaltbar für Union-Keeper Beuckert zum 1:0 für Hannover ins Tor. Berlin zeigte sich nicht geschockt und fand schnell ins Spiel. Stark im Zweikampfverhalten und mit schneller Überbrückung des Mittelfeldes setzten die "Eisernen" der Rangnick-Elf in der Folge zu. Angetrieben von Fiel und Menze erarbeitete sich der Gast aus Berlin zahlreiche Chancen, doch Nikol (9.), Ristic (15.), Fiel (17.) und Divic (22.) scheiterten in aussichtsreichen Positionen. Hannover zeigte sich da effektiver und nutzte die nächste gute Chance, um zu erhöhen. Nach einem Krupnikovic-Freistoß von der linken Seite schraubte sich Diouf hoch und überwand Beuckert mit einem unhaltbaren Kopfballaufsetzer. Die Wassilev-Elf verlor danach etwas den Faden. Hannover bestimmte bis zur Halbzeit das Spiel und hätte durch Keita (32., 36.) sogar noch ein Tor nachlegen können. Nach dem Pausentee verlor die Partie zunächst deutlich an Fahrt. Hannover stand kompakt in der Abwehr, Union fand kein Mittel gegen die gut organisierte Defensive der Niedersachsen. Nach einer Stunde dann doch der verdiente Anschlusstreffer für Union. Isa spitzelte den Ball im Strafraum zu Vidolov, der aus kurzer Distanz traf. Doch Hannover antwortete promt. Nach einem weiten Flankenwechsel von Stefulj kam Krupnikovic an den Ball. Der drang von der rechten Seite in den Strafraum, ließ zwei Unioner stehen und vollendete zum 3:1(62.). Union Berlin gab sich noch nicht geschlagen und kam noch einmal zurück ins Spiel. Nach einer Flanke in den Strafraum legte Divic den Ball mit der Brust in den Lauf von Isa, der eingewechselte Albaner ließ sich die Chance nicht nehmen und verkürzte zum 2:3. Der Aufsteiger aus der Haupstadt zeigte weiter eine tolle Moral, am Ende reichte es aber nicht mehr zum Punktgewinn. In einer äußerst kurzweiligen Begegnung war Hannover 96 die cleverere Mannschaft und setzte sich nicht unverdient gegen Union Berlin durch. Die Rangnick-Elf verlor bisher kein Spiel in dieser Saison und stürmte mit dem Erfolg gegen die Eisernen erstmals in dieser Spielzeit an die Spitze.