28. Spieltag
Erfurt trat in den vergangenen Spielen nicht gerade souverän auf: Knappe Siege und überraschende Punktverluste prägten die letzten Wochen, im Vergleich zum jüngsten Erfolg gegen TeBe setzte Coach Fabian Gerber nun auf drei Änderungen: Mergel und Moritz kehrten nach abgesessener Gelbsperre zurück, auch Seidemann war wieder von Beginn an dabei. Dafür nahm Schwarz auf der Bank Platz, Osawe und Bär standen gar nicht im Kader. Die personell geschwächten Greifswalder starteten ebenfalls mit drei Neuen in die Partie: Schmedemann, Schneider und Jensen begannen für die jeweils gesperrten Farr, Kocer und Weilandt.
Erfurt startete elanvoll in die Begegnung, Elva wurde bei einem Abschluss gerade noch so geblockt (2.). Doch dann konnten die Greifswalder das Geschehen beruhigen und den Gegner mit diszipliniertem Defensivverhalten vom eigenen Tor fernhalten. Selbst wagten sich die Gäste, die ihrerseits von der Heimelf häufig den Ball überlassen bekamen, nur mit Handbremse nach vorne.
Das Abtasten zog sich bis in die Mitte der ersten Halbzeit hin. Nur selten gelang den Erfurtern ein schnelles Umschaltspiel. Dann aber leisteten sich Greifswald-Kapitän Rüh und Keeper Brendieck einen folgeschweren Abstimmungsfehler, Seidemann spritzte dazwischen, ließ Rüh noch mit einem Haken ins Leere laufen und traf zum 1:0 ins leere Tor (25.). Nun nahm die Partie zwar etwas mehr Tempo an, das aber vor allem, weil Erfurt mit breiterer Brust auftrat und vermehrt die Kombination suchte. Den Greifswaldern gelang es hingegen kaum, ihre Offensivaktionen zu intensivieren. So gab es in einem höhepunktarmen Spiel bis zur Pause keine weiteren Gelegenheiten mehr.
Greifswald kommt, Mergel trifft
Halbzeit zwei begann zerfahren, viele Ungenauigkeiten schlichen sich ein. So vergab Elva für Erfurt fahrlässig (48.). Dann aber bot sich plötzlich Richardson, von Kargbo schön in Szene gesetzt, die erste Gelegenheit für die Greifswalder in dieser Partie: Es war eine der Marke "Großchance", doch Richardson blieb an Keeper Flückiger hängen (52.). Wenig später verpasste Rüh bei einem Freistoß nur knapp per Kopf den Ball (54.).
Die Erfurter hatten Glück, noch in Führung zu liegen, legten nun aber selbst wieder den Vorwärtsgang ein: Mergel zielte vom Strafraum noch knapp vorbei (55.), dann aber zündete Seidemann den Turbo, bediente platziert den am zweiten Pfosten einlaufenden Mergel, der mit dem Knie das 2:0 erzielte (57.). Und RWE spielte weiter mit Geschwindigkeit, ein Angriff nach dem anderen rollte auf das Tor nun recht unsortierter Greifswalder. Seidemann verpasste nach einer Tavares-Flanke sechs Meter frei vor dem Kasten und schoss drüber (60.).
Erfurt macht's deutlich
Die Erfurter ließen den Greifswalder FC zunächst also noch am Leben - für die zielte Jensen aus 13 Metern vorbei (67.) -, dann aber war es soweit: Seidemann, erneut mit Tempo, zog am chancenlosen Rüh vorbei und platzierte seinen Abschluss über den Innenpfosten zum 3:0 ins Eck (69.). Der 23-Jährige avancierte nun endgültig zum Spieler des Spiels. Aber auch Mergel setzte sich bei nun spielfreudigen Erfurtern nochmals in Szene, technisch stark legte er in den Lauf des eingewechselten Ciccarelli, der den Ball über Brendieck zum 4:0 ins Eck chippte (72.).
In Folge nahmen die Erfurter diverse Wechsel vor und damit auch das Tempo raus. Die Partie war längst entschieden, auch wenn die Gäste bis zum Ende um den Ehrentreffer bemüht waren: Die beste Chance vergab Bilbija, der am wachen Flückiger scheiterte (87.). So stand am Ende wieder einmal ein souverän eingefahrener Erfolg der Erfurter, die sich die Spitze von Energie Cottbus zurückholen.
Weiter geht es für den Tabellenführer am kommenden Sonntag beim amtierenden Meister BFC Dynamo. Greifswald tritt zeitgleich zuhause gegen Energie Cottbus an.