Bundestrainer Joachim Löw richtete seine Mannschaft in einem 3-4-3 aus und berief zwei Debütanten in die erste Elf: Wolfsburgs Baku und Eindhovens Max. Die beiden flankierten die Abwehrreihe und hatten damit auch den Auftrag, zur defensiven Stabilität beizutragen, die das DFB-Team zuletzt nicht nur beim 3:3 gegen die Schweiz hatte vermissen lassen.
Tschechiens Coach Jaroslav Silhavy verzichtete in seiner Anfangsformation auf den Herthaner Darida, der beim 0:1 in der Nations League gegen Schottland noch begonnen hatte, Bremens Torhüter Pavlenka stand aber in der ersten Elf - und musste den Ball schon nach knapp einer Viertelstunde aus dem Netz holen: Erst hatte er einen Neuhaus-Schuss noch gut pariert, dann war er machtlos, als Max Waldschmidt mit einer präzisen Flanke gefunden hatte (13.).
Baku, Brandt und Amiri scheitern
Die DFB-Elf war die bessere Mannschaft, ließ aber beste Torchancen aus. Zunächst scheiterte Baku an Pavlenka, nachdem ein Gündogan-Schuss geblockt worden war (28.), dann schoss Brandt meterweit vorbei, als er nach einem haarsträubenden Fehlpass alleine vor dem Tor der Tschechen stand (32.) - und zu guter Letzt war es der für den angeschlagenen Hofmann eingewechselte Amiri, der eine aussichtsreiche Doppelchance nicht zu nutzen wusste (43.).
Die Pausenführung des deutschen Teams hätte deutlich höher ausfallen können, und nach Wiederbeginn hätte das DFB-Team auch noch einen Elfmeter bekommen müssen, als der zur Pause eingewechselte Soucek den Ball über Kopfhöhe mit der Hand berührte - Schiedsrichter Andris Treimanis ahndete das Vergehen allerdings nicht (51.).
Neuhaus sticht heraus - und trifft das Lattenkreuz
So ansprechend Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt gespielt hatte, so deutlich baute die Mannschaft nun ab. Passqualität, Entschlossenheit, Zielstrebigkeit vor dem gegnerischen Tor: All das ging Löws Elf nun ab. Dennoch hatte Neuhaus nach einer langen Phase des Leerlaufs in der Schlussviertelstunde gleich zweimal das 2:0 auf dem Fuß - zweimal scheiterte er (77., Lattenkreuz, 80.).
Der Gladbacher war ein Lichtblick in der deutschen Mannschaft - die kurz nach Neuhaus' Chancen beinahe den Ausgleich kassiert hätte: Vydra kam nach einer Flanke aus sieben Metern zum Kopfball, doch Trapp reagierte exzellent und verhindert den Einschlag (82.). So blieb es doch beim 1:0.
Für die DFB-Elf geht es am Samstag um 20.45 Uhr in der Nations League gegen die Ukraine weiter. Die Tschechen empfangen einen Tag später zur gleichen Zeit Israel.