DFB-Trainerin Silvia Neid stellte ihr Erfolgsteam im Vergleich zum 2:0 gegen Nordkorea auf zwei Positionen um: die angeschlagene Verena Faißt (Oberschenkel) musste passen und Alexandra Popp rotierte auf die Bank. Babett Peter und Inka Grings durften von Beginn an ran.
Die Partie hatte keine Abtastphase, begann sofort mit viel Schwung. So kamen die deutschen Spielerinnen gleich in der 2. Spielminute zu ihrer ersten Chance: Nach einer Behringer Flanke kam Kulig an das Leder und scheiterte aus kürzester Distanz an Picarelli. In der Folge übernahm die Elf von Silvia Neid die Kontrolle und war um einen gepflegten Spielaufbau bemüht, doch schlichen sich immer wieder kleinere Ungenauigkeiten ein, was die Squadra Azzurra dankend annahm. So scheiterte Italiens Kapitänin Panico mit einem fulminanten Schuss aus zirka 16 Metern nur an Angerer (12.). Das sollte es erst einmal mit den Offensivbemühungen der Südländerinnen gewesen sein, da sich die deutsche Hintermannschaft auch weniger Fehler leistete.
Mit zunehmender Spieldauer zogen sich die zweikampfstarken Gäste immer mehr zurück und überließen das Feld den Hausherrinnen. Garefrekes (15.) und Prinz (18.) versuchten es aus der Distanz, doch auch das war kein Mittel zum Erfolg. In der 24. Minute wollten die Zuschauer schon die Hände zum Jubeln in die Lüfte reißen, doch Prinz scheiterte zunächst noch am Pfosten und Grings konnte frei aus kürzester Distanz die Kugel nicht im Tor unterbringen. Danach beruhigte sich das Spielgeschehen etwas und es bot sich das bis dahin gewohnte Bild: Italien tief in der eigenen Hälfte, Deutschland im Vorwärtsgang und bemüht, das Leder in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen.
Nach sehenswerter Kombination der deutschen Nationalelf gingen sie in der 33. Minute etwas glücklich in Führung: Garefrekes spielte einen klugen Pass in die Mitte zu Grings, die aus zirka elf Metern noch an Picarelli scheiterte, doch die Kugel prallte unglücklich an D´addas Fuß ab und fand von dort den Weg ins Tor - 1:0. Der Treffer gab den deutschen Spielerinnen wieder etwas Auftrieb, diese konnten das allerdings nicht in etwas Zählbares ummünzen. Die Italienerinnen wussten sich mit vielen Nickligkeiten zu wehren und die agilen Deutschen auf Distanz zu halten. Kurz vor der Halbzeit war es wieder einmal Garfrekes, die auf Grings quer legte, die Stürmerin traf aus kurzer Distanz nur den Querbalken (45.).
Gleich mit einem Paukenschlag begann die zweit Hälfte für die Deutschen. Die agile Simone Laudehr setzte sich über rechts durch, spielte auf die mitgelaufene Alexandra Popp, die keine Mühe hatte, aus zirka fünf Metern das Leder im Gehäuse unterzubringen (46.) - 2:0. Die Elf von Silvia Neid drückte mächtig aufs Gaspedal, störte früh in der Hälfte der Italienerinnen und zwang sie zu Fehlern im Aufbauspiel. Die Gäste wussten sich nur noch mit harten Fouls zu helfen. Sie konnten sich kaum noch aus ihrer Hälfte befreien, geschweige denn die Kugel in ihren Reihen halten. Die Gastgeberinnen präsentierten sich in einer sehr guten, lauffreudigen Verfassung. Auch die vielen Wechsel zu Halbzeitbeginn taten dem Spiel der deutschen Nationalelf keinen Abbruch.
Die sehr auffällig aufspielende Kulig schnappte sich in der 62. Minute das Leder, setzte sich geschickt bis an den Strafraum durch, nahm Popp mit einem Doppelpass mit und tauchte vor Picarelli auf, der sie keine Chance ließ und eiskalt ins linke Netz einschoss - 3:0. Die Gegenwehr der Italienerinnen war damit gebrochen. Die ebenso wie Popp eingewechselte da Mbabi erzielte mit einem Sololauf von der Mittellinie kurz darauf das 4:0 (69.)
Nur wenige Zeigerumdrehungen später durfte sich wieder Popp bejubeln lassen: Da Mbabi setzte sich über rechts durch, flankte in die Mitte, wo Popp mitgelaufen war und per Direktabnahme das Leder wuchtig ins linke Eck einschoss (77.) - Traumtor! Die Südländerinnen waren überfordert ob des Offensivdrangs und der individuellen Klasse der deutschen Spielerinnen. Die hielten das Tempo bis zum Ende hoch und gaben selbst in der Schlussphase den Gästen aus Italien keine Verschnaufpause. Doch gefährliche Szenen sollten sich die deutschen Damen nicht mehr herausspielen, weswegen es beim verdienten 5:0-Sieg blieb.
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Osnatel-Arena |
| Zuschauer | 12.080 |
Die deutsche Auswahlmannschaft trifft am kommenden Dienstag im vorletzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft auf die Niederlande (16.30 Uhr), während die Italienerinnen erst wieder am 17. September in der EM-Qualifikation gegegen Bosnien Herzegowina gefordert sind.