Darmstadts Trainer Dirk Schuster wechselte im Vergleich zur 2:3-Niederlage in Duisburg viermal: Wittek, Moritz, Kempe und Bertram verdrängten Höhn, Jones, Mehlem und Stark auf die Reservebank.
Heidenheim-Coach Frank Schmidt brachte nach dem 2:1-Sieg im Pokal gegen Leverkusen ebenfalls vier neue Akteure: Mainka (Krankheit), Multhaup (umgeknickt im Training), Feick (Muskelverletzung) und Busch standen allesamt nicht im Kader. Dafür durften Reithmeir (Profidebüt), Beermann, Andrich und Thomalla von Beginn an ran.
Kämpferisch einwandfrei, spielerisch mit deutlich Luft nach oben - so konnte die Anfangsphase der robust geführten Partie beschrieben werden. Den Lilien war von Beginn an fehlendes Selbstverständnis im Spielaufbau anzumerken - immerhin spielten mit Herrmann, Palsson, Moritz, Betram und Wittek alle fünf Winter-Neuzugänge von Beginn an. Heidenheim agierte zwar druckvoller, ließ zunächst aber noch den letzten Vorwärtsdrang vermissen - zumindest bis zur neunten Minute.
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Nach einer flachen Hereingabe von Thomalla - übrigens ein häufig gewähltes Stilmittel der Schwaben - kam Dovedan aus kurzer Distanz zum Abschluss, scheiterte jedoch am überragend reagierenden Heuer Fernandes. Zwei Minuten später stand Beermann nach einer Theuerkauf-Ecke goldrichtig, doch auch der Defensivmann ließ letzte Präzision im Kopfballspiel vermissen (11.). Von Darmstadt kam bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich viel, dann war es allerdings der ansonsten unsichtbare Kempe, der FCH-Schlussmann Müller mit einem abgefälschten Abschluss sein ganzes Können abverlangte (16.).
Fortan spielten quasi nur noch die Gäste. Zwar zeigte sich Darmstadt kämpferisch auf der Höhe, ansonsten aber hatte die Schuster-Elf zumeist das Nachsehen. Während Thomalla (22.) und Glatzel (33.) ihre jeweils guten Gelegenheiten nicht im Tor unterbrachten, zeigte sich Letzterer in der 35. Minute eiskalt und bezwang den starken Heuer Fernandes nach Andrich-Vorlage aus kurzer Distanz zum 1:0.
Die letzten Aktionen vor der Pause gehörten Thomalla (41.) und Glatzel (45.), nach dem Seitenwechsel kam Darmstadt mit ordentlich Dampf aus der Kabine und sorgte in Person von Dursun mit einem Lattenkracher für ein Ausrufezeichen (47.). Die Darmstädter Drangphase erwies sich jedoch als Strohfeuer: Der FCH übernahm wieder die Kontrolle - und baute die Führung nach genau einer Stunde aus: Palsson brachte Andrich zu Fall - obwohl das Foul wohl knapp vor dem Strafraum stattgefunden hatte, zeigte Referee Michael Bacher auf den Punkt. Glatzel übernahm die Verantwortung und wurde dieser auch gerecht - 2:0 (60.).
Heidenheim hielt die Dominanz aufrecht und wusste weiterhin auch mit guter Raumaufteilung zu glänzen - bis zur 84. Minute. Dann war es ein Treffer des eingewechselten Wurtz, der die Schlussminuten noch einmal richtig spannend machte: Nach einer Jones-Ecke kam der Ball über Dursun zum 26-Jährigen, der humorlos zum 1:2 vollstreckte. Darmstadt warf noch einmal alles nach vorne, hatte durch Wurtz (87.) und Wittek (90.+2) gar noch die Gelegenheit, den Ausgleich zu markieren, brachte den Ball jedoch nicht mehr in den Maschen unter.
Und wie geht's weiter? Die Lilien gastieren am kommenden Freitag (18.30 Uhr) in Sandhausen. Der FCH empfängt am Samstag (13 Uhr) den Hamburger SV.