Bundestrainer Rainer Adrion vertraute nach dem 7:0-Sieg gegen San Marino auf drei Neue: Der wiedergenesene Gündogan sowie Jantschke und der zuletzt wegen seiner drohenden Gelbsperre geschonte Rudy spielten für Ostrzolek, Funk und Mlapa.
Weißrusslands Coach Yuri Shukanov tauschte im Vergleich zum 1:1 gegen Bosnien-Herzegowina auf zwei Positionen: Baga und Kondratiev erhielten den Vorzug vor Zaleskiy und Kravchuk.
Früh war klar, dass Deutschland das Spiel machen musste. Weißrussland zog sich in altbewährter Manier tief in die eigene Hälfte zurück und lauerte ausschließlich auf Konter. Die DFB-Auswahl kam dadurch naturgemäß zu mehr Ballbesitz, machte aus dieser optischen Überlegenheit jedoch viel zu wenig und hatte zudem früh einen Ausfall beklagen: In einem harten Zweikampf traf Khlebosolov Neumann am Mittelfuß, der daraufhin durch Sobiech ausgewechselt werden musste (8.).
U-21-EM-Qualifikation
Die Adrion-Schützlinge fanden einfach keinen Weg durch die massierte Deckung der Gastgeber. Bis auf eine Halbchance durch Lasogga, der eine Flanke von Esswein nur um Haaresbreite verpasste (18.), herrschte im weißrussischen Strafraum zumeist gähnende Leere. Auf der anderen Seite war es nicht wirklich besser, sodass sich ein von der Taktik geprägtes Spiel entwickelte.
Es war kein ansehnliches Match, was vor allem den auf Spielzerstörung ausgelegten Hausherren geschuldet war. Allerdings war es auch ein weitgehend faires Duell, in dem nach 29 Minuten die erste nennenswerte Chance gleich zum Erfolg führte. Rudy schlug den Ball von rechts hoch an die linke Seite des Strafraums zu Esswein. Der Nürnberger nahm das Leder sehenswert mit, verschaffte sich eine Schussposition und schweißte es aus 15 Metern ins linke untere Eck zur verdienten Führung.
Weißrussland hat einer abgeklärten DFB-Auswahl nichts entgegenzusetzen
Hinterher: Lasogga im Duell mit Weißrusslands Kuzmenok (re.). Getty Images
Das Tor beflügelte die Deutschen, die auch danach tonangebend waren, allerdings über Halbchancen durch Esswein (34.), Holtby (36.) und Jung (41.) nicht hinauskamen. Weil auch Belarus nach vorne nichts gelang, blieb es schlussendlich bei der knappen Pausenführung für die DFB-Elf.
Nach dem Seitenwechsel machten die Weißrussen kurz den Anschein, als würden sie fortan mehr Risiko gehen wollen - dem war dann aber doch nicht so. Folglich zeigte sich das gleiche Bild wie in Hälfte eins. Deutschland war gefälliger, erlaubte sich hinten keine Schwächen und spielte geduldig nach vorne. Gelungene Offensivaktionen hatten allerdings Seltenheitswert. Wenn überhaupt etwas ging, dann über die linke Seite - zwingende Torabschlüsse gab’s dennoch nicht zu sehen. Die gefährlichste Szene resultierte noch in der 64. Minute, als Holtby den Ball nach einem Freistoßtrick knapp verpasste.
Es war zwar nur eine knappe Führung der DFB-Auswahl, Bundestrainer Rainer Adrion musste sich aber keine allzu großen Sorgen machen, da die Weißrussen in der Offensive auf ganzer Linie enttäuschten und der Dreier so nie wirklich in Gefahr geriet.
Für beide Mannschaften geht es im Rahmen des 5. Spieltags der EM-Qualifikation im Oktober wieder weiter. Deutschland empfängt am 6. Oktober in Ingolstadt die Auswahl Bosnien-Herzegowinas. Weißrussland tritt einen Tag später in Zypern an.