Bayern Münchens Coach Jupp Heynckes schonte gegen den HSV keine Stars und brachte gegenüber dem 4:0 beim SC Freiburg Javi Martinez, Robben, Ribery und Lewandowski anstelle von Thiago, Tolisso, Juan Bernat und Wagner (alle Bank).
Auf der Gegenseite beließ es Hamburgs Trainer Bernd Hollerbach nach der Nullnummer gegen Mainz bei einem Wechsel: Diekmeier für Jatta (Bank).
0:8, 0:5, 0:8, 1:3, 2:9, 0:5, 0:6 - in den vergangenen Jahren hatte sich der Hamburger SV in München regelmäßig richtige Packungen abgeholt. Und auch diesmal sollte es nicht anders laufen. Vom Anpfiff weg erwiesen sich die Bayern als klar bessere Mannschaft und führten nach 20 Minuten bereits mit 3:0! Beim 1:0 durch Ribery in der achten Minute konnte man noch von Pech reden, immerhin war Sakais Rettungstat gegen Robben die ungewollte Vorlage für den Franzosen gewesen. Danach machten es die Hanseaten den Bayern aber viel zu leicht. Dem 2:0 durch Lewandowski ging ein Mismatch (Sakai musste ins Kopfballduell mit dem Polen) voraus (12.), und beim 3:0 schalteten die Gäste bei Boatengs tollem Pass auf Alaba zu spät. Der Österreicher musste nur noch querlegen für Lewandowski (19.).
Bundesliga, 26. Spieltag
Der Auftritt der Hamburger war fatal, auch Hollerbachs Idee, mit einer Dreierreihe und zwei offensiv ausgerichteten Außenverteidigern zu spielen, hatte sich als Schuss in den Ofen herausgestellt. Der HSV-Coach korrigierte seine Maßnahme, brachte Janjicic für Diekmeier, der beim 0:3 keine gute Figur gemacht hatte, und stellte auf Viererkette um (24.). Diese hielt dann bis zur Halbzeit stand, was zu einem großen Teil auch daran lag, dass die Bayern mindestens einen Gang zurückschalteten und das Spiel nun lockerer angingen. Der Spitzenreiter gab die Zügel dennoch zu keiner Zeit aus der Hand, ging nun aber etwas legerer mit den sich bietenden Chancen um. Weil Alabas direkter Freistoß vorbeisauste (29.) und Kimmich an HSV-Schlussmann Mathenia scheiterte (34.), ging es ohne weitere Treffer in die Pause.
Tolisso verletzt sich - Vagnoman gibt Bundesliga-Debüt
Hatte keinen schönen Nachmittag: HSV-Keeper Christian Mathenia. imago
Auch nach dem Seitenwechsel, den die Münchner mit Tolisso anstelle von Vidal begingen, änderte sich am Geschehen auf dem Rasen nichts. Die Bayern blieben gegen verunsicherte und sehr fehlerbehaftete Hamburger tonangebend, übten weiter Druck aus und bauten in Person von Robben ihre Führung weiter aus - zuvor war der Ball von van Drongelen unglücklich abgeprallt (55.).
Pech hatte auf der Gegenseite Tolisso, der nach einem Zusammenprall mit Janjicic verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Rudy kam für ihn rein (65.). Am Spielverlauf änderte das freilich nichts, ebenso wenig das Bundesliga-Debüt von Hamburgs 17-jährigem Talent Vagnoman in der 70. Minute.
Zu diesem Zeitpunkt war die Messe bereits gelesen. Die Hamburger hatten sich ergeben und leisteten kaum noch Gegenwehr, während die Bayern weiter nach vorne spielten. Rudy (74.) und Hummels (74.) waren noch unpräzise, ehe Ribery drei Mann vernaschte und sehenswert das 5:0 erzielte - der erste Bundesliga-Doppelpack des Franzosen in der Bundesliga seit dem 7. Dezember 2013 (7:0 beim SV Werder Bremen).
Doch damit nicht genug, denn in der Schlussphase durfte Lewandowski gleich zweimal zum Strafstoß antreten. Den ersten Elfmeter (Papadopoulos an Thiago) jagte der Pole noch drüber (86.), den zweiten (Kostic an Kimmich) versenkte er schließlich im rechten Eck (90.) und sorgte damit für den 6:0-Endstand.
Dem FC Bayern steht eine englische Woche bevor: Am Mittwoch gilt es, in Istanbul (18 Uhr) das 5:0 aus dem Achtelfinal-Hinspiel gegen Besiktas zu vergolden und die Runde der letzten Acht zu erreichen. In der Liga wartet dann am Sonntagabend (18 Uhr) das prestigeträchtige Auswärtsspiel bei RB Leipzig. Der HSV ist tags zuvor (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Hertha BSC gefordert.