Australiens Trainer Ante Milicic stellte nach der 1:2-Auftaktniederlage gegen Italien zweimal um: Kellond-Knight und Gielnik begannen für die verletzte Polkinghorne und Raso (Bank).
Brasiliens Coach Oswaldo Fumeiro Alvarez nahm nach dem 3:0 gegen Jamaika lediglich eine Veränderung vor: Superstar und Spielführerin Marta, die das Auftaktspiel angeschlagen verpasst hatte, rückte für Beatriz in die erste Elf.
Dankert greift ein
Die bessere erste Hälfte legten die Australierinnen hin, die extrem hoch pressten und die verspielten Brasilianerinnen so immer wieder tief in der deren Hälfte vor Probleme stellten. Torchancen waren allerdings Mangelware, sodass Formigas Gelbe Karte (sie fehlt damit im Gruppenfinale gegen Italien gesperrt) in der 14. Minute fast schon zu den "Highlights" zählte. Wenig später musste der deutsche Videoassistent Bastian Dankert erstmals eingreifen, weil Australien Elfmeter forderte: Schiedsrichterin Esther Staubli (Schweiz) sah sich die Szene auch nochmal an - und erkannte ein vorausgehendes Handspiel von der gefoulten Yallop (22.).
Kloses Bestmarke eingestellt
Kurz darauf zeigte Staubli allerdings auf der anderen Seite auf den Punkt: Kellond-Knight hatte Leticia Santos am Trikot gezogen, woraufhin Marta zum Punkt schreiten durfte. Sie verlud Torhüterin Williams und erzielte so ihren 16. WM-Treffer - der WM-Rekord vom deutschen Weltmeister Miroslav Klose war damit eingestellt (27.). In der Folge spielte Brasilien mit deutlich mehr Selbstvertrauen, ehe Australiens Superstar Kerr erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor auftauchte: Mit dem Außenrist scheiterte die Spielführerin der Matildas an Torhüterin Barbara (37.).
Foord macht es wieder spannend
Eine Minute später erhöhte Cristiane sehenswert per Kopf, Debinha hatte die Top-Torjägerin mit einer feinen Flanke bedient - 2:0 (38.). Australien wirkte kurz geschockt, doch kam vor der Pause noch zum Anschlusstreffer: Logarzo verlängerte im Strafraum klug per Kopf auf Foord, die aus kurzer Distanz nur noch einzuschieben brauchte (45.+1).
Mit dem Seitenwechsel blieb Brasiliens Superstar Marta - wohl eine Vorsichtsmaßnahme nach ihrer jüngsten Verletzungspause - in der Kabine, Ludmila (Atletico Madrid) übernahm für sie. Die erste Gelegenheit gehörte trotzdem dem Favoriten, Debinha verzog nach feiner Einzelleistung nur knapp (49.). Australien hielt vor allem mit Leidenschaft und Kampfgeist dagegen, wofür die Matildas nach 58 Minuten belohnt wurden: Logarzo zog eine Flanke an den Fünfmeterraum, wo Freund und Feind verpassten - und so auch Barbara im brasilianischen Tor überrascht wurde.
Monica nickt auf der falschen Seite ein
Und es sollte für den Favoriten noch dicker kommen: Nach 66 Minuten flankte van Egmond in Richtung Kerr, vor der Monica mit dem Kopf an den Ball kam. Diesen verlängerte die brasilianische Innenverteidigerin unglücklich ins linke untere Eck - nach einem neuerlichen Videobeweis wurde die angezeigte Abseitsposition zurückgenommen und es stand 3:2 für Australien. Von dem Schock sollte sich Brasilien nicht mehr erholen, in dieser Phase fehlte auch die Erfahrung von Marta oder Formiga. So blieb es letztlich beim beeindruckenden Comeback-Sieg der Matildas, die im Gruppenfinale am Dienstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker.de) auf Jamaika treffen. Brasilien muss sich drei Stunden später gegen Italien steigern.