Heiko Herrlich hatte sich am vergangenen Wochenende einen hochkarätigen Gegner zum Abschluss der Vorbereitung gewünscht, einen Kontrahenten der seiner Mannschaft vielleicht ihre Grenzen aufzeigt. Mit Ajax Amsterdam, dem amtierenden und 34-maligen niederländischen Meister, hatte sich für die Generalprobe ein solcher gefunden.
Doch es war der FC Augsburg, der kurz nach dem Anpfiff die Initiative ergriff. Die Fuggerstädter setzten Ajax durch aggressives Pressing enorm unter Druck, erzwangen dadurch einige Balleroberungen und ließen Amsterdam noch nicht richtig ins Spiel kommen. Allerdings schaltete die Herrlich-Elf nach der intensiven Anfangsphase einen Gang herunter und ließ dem niederländischen Kontrahenten dadurch mehr Räume für Kreativität.
Chancenarmut auf dem Ajax-Trainingsgelände
Jedoch konnte Ajax diese im ersten Durchgang noch nicht wirklich nutzen. Zwar wurde es durch schnell ausgespielte Angriffe oftmals im Ansatz gefährlich, der letzte Pass war dann aber zu ungenau - oder wurde von einem FCA-Akteur unterbunden. Den einzigen Treffer der ersten Hälfte markierte Labyad nach einem Handspiel von Caligiuri gekonnt vom Punkt (19.). Kurz darauf hätte Niederlechner beinahe die perfekte Antwort parat gehabt, schoss das Spielgerät aber ans Außennetz (21.).
Auch nach dem Wiederanpfiff brannten beide Mannschaften wahrlich kein Offensivfeuerwerk ab, wirklich vielversprechende Chancen waren die Ausnahme - und fast ausschließlich Zufallsprodukte. Es fehlte schlichtweg die Präzision, wunderschöne Angriffe - oftmals von Ajax - scheiterten zumeist erst am letzten Pass. Insgesamt zweimal hatten die Fuggerstädter die Möglichkeit zu egalisieren, doch sowohl Niederlechner (53.) als auch Finnbogason (90.+1) feuerten zu zentral auf den Kasten von Onana, der letztlich die weiße Weste behielt.
Herrlichs Fazit
"Wir kamen gut rein, hatten gute Balleroberungen, haben dann aber den Faden verloren. Letztlich verlieren wir das Spiel wegen einer Standardsituation. Wir hatten unsere Möglichkeiten, Ajax auch - ärgerlich, dass wir sie nicht genutzt haben", stellte Herrlich fest. "Gut hat mir gefallen, dass wir den Mut hatten zu spielen und dass wir die Zweikämpfe angenommen haben. Wir haben durch gute Pressingaktionen immer wieder den Ball erobert. Phasenweise haben wir die Bälle aber zu schnell hergegeben und deshalb keine Ruhe ins Spiel bekommen. Der eigene Ballbesitz war ausbaufähig, genauso die Verwertung der Möglichkeiten."
Tore und Karten
1:0 Labyad (19')
A. Onana - Mazraoui , Rensch , Li. Martinez , Tagliafico - Kudus , Ed. Alvarez, Ekkelenkamp, Labyad - David Neres , Antony
Gikiewicz - Framberger, Gouweleeuw , Uduokhai , Iago - R. Khedira , Gruezo , Hahn, Caligiuri - Finnbogason, Niederlechner
Schiedsrichter-Team
Ab nächster Woche wird es dann ernst für den FC Augsburg. Am kommenden Samstag empfängt die Herrlich-Elf in der 1. Runde des DFB-Pokals den MTV Eintracht Celle (15.30 Uhr, LIVE bei kicker).
