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Zu viele Lücken im Teutonia-Kader

Fehlstart bei Ottensen perfekt

Zu viele Lücken im Teutonia-Kader

Seit Februar 2020 Sportchef: Liborio Mazzagatti.

Seit Februar 2020 Sportchef: Liborio Mazzagatti. IMAGO/Claus Bergmann

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Immerhin erkannte Trainer David Bergner eine Leistungssteigerung gegenüber dem 0:2 bei Hannover 96 II, musste aber konstatieren: "Momentan sind wir noch ein zusammengewürfelter Haufen." So war das Bild, das die Bandenwerbung im Stadion Hoheluft bot, symptomatisch: Es war nur Stückwerk zu erkennen  hier ein Teil des einen Sponsors, fünf Meter darauf ein Bild der nächsten Firma, weitere fünf Meter konnte man den dritten Geldgeber erraten. Denn bei Teutonia wurde natürlich wie schon beim luxuriösen Mannschaftsbus ins oberste Regal gegriffen und ein modernes Roll-up-System installiert. Allein: Es funktioniert höchstens teilweise.

Letzteres lässt sich sicher mit ein paar handwerklichen Griffen reparieren - Trainer Bergner muss aber an mehr als ein paar Stellschrauben drehen. Die ersten Sperren und Verletzungen machten es deutlich, dass dem von Sportchef Liborio Mazzagatti zusammengestellten Kader trotz hoher Investitionen die Tiefe fehlt. Gegen Hildesheim gab es keine gelernten Außenverteidiger, abgesehen vom 17-jährigen Godjes Yeboah, der auf der Bank blieb. So musste auf der linken Seite Stürmer Luis Coordes ran und drehte sich bei nahezu jeder Defensivbewegung falsch herum, weil ihm die taktische Ausbildung fehlt. Dafür sind im Kader fünf bis sechs Innenverteidiger. Ähnlich ist die Lage auf der Sechser-Position: Sie ist schlicht nicht besetzt, da alle Mittelfeldspieler offensiv denken. Hoffnungsträger Emanuel Mirchev ist mit 20 Jahren noch nicht so weit, wurde immerhin zweimal im Hamburger Pokal eingewechselt. So gibt es zwar keinen Sechser, aber acht Achter...

Von denen muss dann eben mal der eine oder andere im Sturm spielen, denn einen Neuner gab bis Dienstag auch nicht, womit die Hildesheim-Niederlage angesichts gleich dreier "Aushilfskellner" auf wichtigen Positionen erklärbar wird. Nun hat es dort aber mit dem erwarteten Transfer von Maik Lukowicz vom VfB Oldenburg geklappt. Bis zum Pokalspiel gegen Titelverteidiger Leipzig am 30. August sollten auch die anderen Lücken geschlossen

Harald Borchardt