3. Liga

Zu viel rotiert? Schiele: "Zocken gehört dazu"

Würzburg verliert erstmals 2019

Zu viel rotiert? Schiele: "Zocken gehört dazu"

Hat sich gegen Rostock wohl vercoacht: Würzburgs Trainer Michael Schiele.

Hat sich gegen Rostock wohl vercoacht: Würzburgs Trainer Michael Schiele. imago

Die Kickers waren im neuen Jahr für ihre bisherige Kontinuität bekannt, gegen Rostock war davon anfangs allerdings kaum mehr was zu sehen. Cheftrainer Michael Schiele würfelte seine zuletzt so erfolgreiche erste Elf (drei Siege in Folge) ordentlich durcheinander. Anstatt die gelbgesperrten Florian Kurzweg und Fabio Kaufmann positionsgetreu zu ersetzen, veränderte er gleich das ganze System.

Würzburger Verwirrung

Aus dem gewohnten 4-4-2 wurde ein 3-5-2. Startelfdebütant Phil Ofosu-Ayeh, der von Haus aus auf der rechten Defensivseite beheimatet ist, agierte plötzlich auf der linken Außenbahn. Auch die Doppelsechs blieb von Schieles Rotationsgedanken nicht unberührt. Der zuletzt formstarke Dave Gnaase musste zunächst auf die Bank, für ihn agierte Skarlatidis etwas zurückgezogen neben Janik Bachmann. Enes Küc, der neu in die Mannschaft kam, begann hinter den Spitzen. Die vielen Wechsel erzeugten bei den Würzburgern durchaus Verwirrung und das spiegelte sich in den ersten Minuten auf dem Platz wieder.

Würzburger Kickers - Vereinsdaten
Würzburger Kickers

Gründungsdatum

17.11.1907

Vereinsfarben

Rot-Weiß

mehr Infos

Die neue taktische Ordnung hielt jedoch nicht lange an, nach Rostocks Doppelschlag durch Pascal Breier (10.) und Cebio Soukou (12.) wechselte Schiele schnell zurück ins gewohnte System. Würzburg wirkte in der Folge kompakter, der Rückstand konnte jedoch nicht mehr egalisiert werden.

In den ersten 15 Minuten war unsere Defensive indisponiert und auch ich habe es verpasst, den Laden hinten dicht zu halten.

Sebastian Schuppan

Schiele war sich des Risikos bewusst, vertraute jedoch der Breite seines Kaders, bei dem "Zocken nun mal dazu gehört". "In den ersten 15 Minuten war unsere Defensive indisponiert und auch ich habe es verpasst, den Laden hinten dicht zu halten", gestand Kapitän Schuppan nach Schlusspfiff gegenüber "Magenta Sport" und legte nach: "Wir wollten was probieren und Rostock überraschen, das hat gänzlich nicht geklappt. Erst nach dem 0:2 haben wir es gemacht, wie wir es von Anfang an hätten angehen sollen."

Unglückliches Händchen

In der Halbzeit verpasste es Schiele erneut, einen logischen Personalwechsel vorzunehmen. Der bereits mit Gelb vorbelastete Ibrahim Hajtic wurde nicht etwa durch Gnaase ersetzt, sondern durfte weitermachen. Fünf Minuten nach Wiederanpfiff war es jener Hajtic, der erneut zu ungestüm agierte und zurecht vom Platz gestellt wurde. "Wir werden in den kommenden Tagen analysieren, was falsch gelaufen ist", gab sich Schiele durchaus nachdenklich.

Gegen Wehen Wiesbaden (Sonntag, 14 Uhr) wird der 40-Jährige wohl auf weitere Experimente verzichten und wieder auf die Elf vertrauen, die mit drei Siegen aus der Winterpause gekommen ist. Mit den Hessen wartet eine Mannschaft auf den FWK, die seine letzten fünf Spiele gewonnen hat und aktuell auf dem Aufstiegsrelegationsplatz steht. "Wehen besitzt eine brutale Offensive, die auch den Ausfall von Manuel Schäffler (10 Tore, Sprunggelenksverletzung, d.Red.) ohne Probleme wegstecken konnte", weiß Schiele die Qualität des kommenden Gegners einzuschätzen.

kon