Bundesliga

Wie Köln-Trainer Schultz ohne drei Verletzte im Angriff plant

Ljubicic und Paqarada sind zurück - Potocnik ist kein Thema für das Profitraining

Wie Köln-Trainer Schultz ohne drei Verletzte im Angriff plant

Kölns Trainer Timo Schultz muss im Sturm umplanen.

Kölns Trainer Timo Schultz muss im Sturm umplanen. IMAGO/Herbert Bucco

Nach den ganzen niederschmetternden Nachrichten der vergangenen Tage und Wochen macht immerhin das Hoffnung: Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic und Linksverteidiger Leart Paqarada sind zurück im Training des 1. FC Köln und voll belastbar. Damit hat Trainer Timo Schultz bis auf drei Offensivspieler wieder seinen kompletten Kader zusammen, doch die Ausfälle von Mark Uth, Davie Selke und Luca Waldschmid wiegen schwer.

Schultz bleibt wohl gar nichts anderes übrig, als sich in Zweckoptimismus zu flüchten. "Ich bin mir sicher, dass wir es als Team kompensieren können. Es ist für uns auch eine Möglichkeit, jetzt noch enger zusammen zu rutschen. Wir werden hier jeden brauchen: Von der Nummer 1 zur Nummer 38", sagt der 46-Jährige.

Selkes Ausfall reißt ein dramatisches Loch

Er wird aber ganz genau wissen, dass die drei Angreifer nur schwer zu ersetzen sind: Mittelstürmer Selke war zuletzt immer gesetzt, Waldschmidt durchaus belebend, wenn er kam. Und Uth ist als Kreativspieler bei den Kölnern herausragend - wenn er fit ist. Das sind aber nun alle drei nicht, mal wieder. "Das ist eine Chance für andere zu zeigen, dass sie mindestens genauso gut sind", glaubt Schultz.

Die kommenden Kölner Aufgaben

Vor allem Selkes Ausfall reißt ein dramatisches Loch in den FC-Kader. Denn mit fünf Treffern ist der 27-Jährige nicht nur der beste Torschütze, sondern auch der wichtigste Zielspieler im Angriff. Nun stehen für die Rolle als Mittelstürmer vor allem noch Steffen Tigges und Florian Dietz parat. Letztgenannter kam in dieser Saison überhaupt erst zweimal in einem Pflichtspiel zum Einsatz, Tigges immerhin zwölfmal. Bei einem kicker-Notenschnitt von 4,9. "Wenn wir auf unsere Trainingsgruppe schauen, haben wir genug Spieler, die vorne und im Zentrum spielen können", sagt Schultz zwar. Aber Quantität ist eben nicht gleich Qualität.

Tigges oder Dietz - oder etwa beide zusammen?

Wie also zukünftig stürmen, zum Beispiel am Samstag gegen Borussia Dortmund (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker)? "Vorstellbar ist alles", betont der Kölner Coach. Man könnte mit zwei eher spielerisch veranlagten Stürmern spielen, oder aber "mit zwei Zielspielern". In dem Fall also nicht Dietz oder Tigges, sondern beide zusammen. "Das habe ich auch schon gemacht. Es ist für den Gegner auch unangenehm, wenn vorne zwei Tanker drin sind", erklärt Schultz. Die Frage ist nur, ob das Duo Dietz/Tigges auch dazu in der Lage ist, beispielsweise der BVB-Abwehr das Leben schwer zu machen.

Wahrscheinlicher ist, dass Schultz erst mal mit einem Zielspieler agiert und dahinter die gegen Heidenheim (1:1) ganz passabel funktionierende Dreierkette mit Jan Thielmann, Florian Kainz und Linton Maina beisammen lässt. Für den schwachen Maina könnte auch der glücklose, aber engagierte Justin Diehl in die Startelf rücken. Und Sargis Adamyan, am Saisonbeginn immerhin sechsmal eingewechselt bis er in Ungnade fiel, ist ja auch noch im Kader.

Potocnik wird langsam ans Team herangeführt

Bis dahin sind aber noch einige Einheiten zu absolvieren. Zusätzliche Offensivspieler will sich Schultz aber nicht ins Training holen. "Wir haben auch in der U 21 noch ein paar fantastische Spieler", sagt er zwar, etwa Nachwuchsstürmer Joao Pinto soll aber nicht hochgezogen werden.

Genauso wenig wie Jaka Cuber Potocnik. Der 18 Jahre alte Slowene ist zwar nach dem Drama um die Transfersperre durch die FIFA nach seinem Wechsel ins Rheinland noch bis Mitte März gesperrt. Zumindest im Training aber könnte der Angreifer ja schon an das Niveau der Profis gewöhnt werden. Doch die Pläne sehen anders aus. "Jaka war größtenteils bei der U 19, der nächste Schritt ist die U 21, also Herrrenfußball", erklärt Schultz und führt aus: "Da darf er auch die Testspiele alle mitmachen. Es ist ist für ihn mehr wert, Spiele machen zu können, was ja auch ein weiterer Schritt ist. Der Plan des Vereins ist genau der Richtige."

Jim Decker

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