DFB-Pokal

Vizekusen? Rolfes: "Dieses Image haben wir pulverisiert"

Bayer ist nicht mehr nur als Ausbildungsklub interessant

Vizekusen? Rolfes: "Dieses Image haben wir pulverisiert"

Stehen seit dieser Saison für Titel mit Leverkusen: Xabi Alonso und Simon Rolfes.

Stehen seit dieser Saison für Titel mit Leverkusen: Xabi Alonso und Simon Rolfes. IMAGO/Michael Weber

Als der letzte Schritt dieser Saison in Berlin erfolgreich gegangen war, geriet der eine oder andere Protagonist beim Doublegewinner ins Schwärmen. "Es hört sich wie ein Märchen an", sagte Torhüter und Kapitän Lukas Hradecky angesichts des Doubles mit leuchtenden Augen, "nach zwei, drei Wochen wird man vielleicht erst realisieren, was man hier geschafft hat."

Sein Trainer wählte nicht weniger euphorische Worte für sein Fazit. "Die ganze Reise, der Weg in dieser Saison war wunderbar", urteilte Xabi Alonso nach dem 1:0-Sieg im DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern, "was wir in dieser Saison gemacht haben, ist unglaublich."

Wenn ein Klub national kein einziges Spiel verliert und seine einzige Niederlage in einer Saison im Finale der Europa Legaue erleidet, ist das in der Tat außergewöhnlich. Wenn ein Klub dann noch nach 31 Jahren ohne gewonnen Trophäe gleich Deutscher Meister und Pokalsieger wird und damit seine Titel-Anzahl im Profifußball verdoppelt, noch umso mehr.

Auf dem Briefkopf des Vereins wird diese historische Saison von Bayer 04 deutliche Spuren hinterlassen. Aber nicht nur dort. Wird oder hat sich sogar schon die Wahrnehmung des Werksklubs ganz entscheidend verändert, wie Simon Rolfes nach dem Double feststellte.

Bayer 04 steht für Erfolge

Das Image als ewiger Verlierer besitzt keine Gültigkeit mehr. Bayer 04 steht für Erfolge. "Vizekusen" ist endgültig Vergangenheit. Und so erklärte der Geschäftsführer: "Das, was Bayer Leverkusen immer ein wenig nachgesagt wurde, dieses Image haben wir in dieser Saison pulverisiert, das wird jedem bewusst werden."

Mit diesem großartigen Erfolg wird Bayer 04 sportlich für viele Spieler noch attraktiver werden. Weil man sich in Leverkusen eben nicht mehr nur als junger Spieler bestens weiterentwickeln, sondern auch als fertiger Profi Titel gewinnen kann.

Aber auch das Selbstverständnis im Klub und in der Kabine wird durch dieses Double-Jahr neu geprägt. Dieses Jahr mit zwei Titeln "schweißt zusammen. Es zeigt, welchen Anspruch wir an uns haben sollten". erklärt Jonas Hofmann. Wobei dem Offensivakteur bewusst ist: "Es wird aber auch die Erwartungshaltung in der nächsten Saison erhöhen. Das ist ganz klar, das ist uns bewusst."

Die Fallhöhe wächst natürlich, aber auch die Klarheit, was die Voraussetzung für den Erfolg darstellt. Hofmann weiß: "Es gilt diese Saison zu bestätigen. Das wird schwer, aber spätestens jetzt nach dem Double ist jedem bei uns bewusst geworden, was in uns steckt und in uns stecken kann. Und was man erreichen kann, wenn man das immer abruft."

Stephan von Nocks

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