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Viel NFL-Erfahrung schwingt mit: ELF startet in neue Saison

Zweite Saison mit neuen Mannschaften und neuen Gesichtern

Viel NFL-Erfahrung schwingt mit: ELF startet in neue Saison

Gesichter der neuen ELF-Saison: Jim Tomsula, Patrick Esume, Kasim Edebali.

Gesichter der neuen ELF-Saison: Jim Tomsula, Patrick Esume, Kasim Edebali.

"Es besteht kein Zweifel daran", findet Patrick Esume, "dass wir direkt zur besten Liga in Europa geworden sind". Der als TV-Experte bekannt gewordene Coach hat als Commissioner der 2021 gegründeten European League of Football viel vor. Im zweiten Jahr ihrer Existenz soll die ELF noch einmal besser, schneller, größer werden.

Vor allem erst einmal größer. Nach der Premierensaison mit acht Teams aus drei Nationen hat die ELF wie angekündigt expandiert und geht künftig mit zwölf Teams aus fünf Nationen an den Start. Neu mit dabei sind die beiden österreichischen Spitzenteams Vienna Vikings und Raiders Tirol, das Düsseldorfer Team Rhein Fire (Neugründung des ehemaligen World-Bowl-Siegers) sowie mit den Istanbul Rams das erste Team aus der Türkei. Die Rams werden am kommenden Samstag das Eröffnungsspiel der diesjährigen ELF-Saison bei den Cologne Centurions bestreiten.

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Die Rückkehr von Rhein Fire auf die Bühne des europäischen Football bringt auch einen durchaus großen Namen aus der NFL mit nach Düsseldorf. Als Head Coach des Düsseldorfer Teams wird Jim Tomsula fungieren. Der 54-Jährige US-Amerikaner arbeitete 13 Jahre lang in der NFL, war 2015 für eine Saison sogar Head Coach der San Francisco 49ers. "Er ist eine Football-Legende und jeder, der mit ihm arbeiten darf, wird davon profitieren", sagt Esume.

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Tomsula ist dabei nicht der einzige Akteur der neuen ELF-Saison, der Erfahrung auf höchstem Niveau gesammelt hat. Unter anderem Barcelonas Head Coach Andrew Weidinger (früher Assistant Coach in Atlanta und Tampa Bay) sowie die beiden Wide Receiver Lamar Jordan (früher Atlanta, jetzt Hamburg Sea Devils) und Anthony Dablé-Wolf (früher Atlanta, New York Giants, jetzt Leipzig Kings) standen in der NFL unter Vertrag.

Auch Edebali, Werner und Johnson mischen mit

European League of Football, 1. Spieltag

Einem breiteren Publikum bekannt ist Hamburgs Defensive End Kasim Edebali, der von 2014 bis 2019 unter anderem für die New Orleans Saints und Denver Broncos spielte und die meisten Sacks aller deutschen Spieler in der NFL-Geschichte vorzuweisen hat. "Es gibt unerledigte Geschäfte", sagte Edebali, der Ende September mit den Sea Devils im Finale knapp an Frankfurt Galaxy gescheitert war (30:32). "Ich denke, niemand in der gesamten Organisation braucht zusätzliche Motivation, wenn man sich an das Gefühl erinnert, das wir letztes Jahr vom Platz mitgenommen haben."

Außerhalb des Platzes sind der ehemalige NFL-Pass-Rusher Björn Werner als Geselleschafter und Sportdirektor bei Berlin Thunder sowie der aktuelle Raiders-Profi Jakob Johnson als Gesellschafter bei Stuttgart Surge neu dabei. "Es hat nie an Talent gemangelt, aber an der nötigen Sichtbarkeit", sagt Johnson, der in der vergangenen Saison bei den New England Patriots als einziger Deutscher in der NFL einen Stammplatz innehatte. "Die European League of Football ist für die Spieler in Europa eine riesige Chance."

Deutsche Spieler in der National Football League

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Die Hoffnung der Beteiligten: Die ELF soll als Sprungbrett für Talente in die NFL etabliert werden. So schaffte es der deutsche Cornerback Marcel Dabo von Stuttgart Surge in diesem Frühling zu den Indianapolis Colts, der nigerianische D-Liner Adedayo Odeleye (ehemals Berlin Thunder) steht nun bei den Houston Texans unter Vertrag. Insgesamt 14 ELF-Spieler nahmen an der sogenannten "International Combine" der NFL teil.

Von Anfang Juni bis Anfang September wird die ELF ihre Regular Season abhalten, das Championship Game steigt am 25. September im Wörthersee-Stadion in Klagenfurt. Sogar die typisch amerikanische Halbzeit-Show ist geplant. "Das Fundament ist gelegt", meint Esume. "Darauf bauen wir auf."

mib