"Wenn der BVB nachfragt, kann ich nicht 'nein' sagen", hatte Nuri Sahin erklärt, als ihn Borussia Dortmund im Winter als Co-Trainer zurück in den Klub geholt hatte. Das galt ein halbes Jahr später erneut: Sahin steigt zur neuen Saison zum Cheftrainer auf und beerbt Edin Terzic, dessen Assistent er zuletzt war. Das gaben die Borussen, die sich bereits mit Sport-Geschäftsführer Lars Ricken und Kaderplaner Sven Mislintat neu aufgestellt haben, am Freitag bekannt und damit nur einen Tag nach Terzics Abschied.
"Es ist mir eine große Ehre, Trainer von Borussia Dortmund sein zu dürfen", betonte Sahin in einem Vereinsstatement. Die Entscheidung fiel laut Klubangaben nach Gesprächen zwischen Ricken, Sportdirektor Sebastian Kehl und eben Sahin am Freitag. Der 35-Jährige unterschreibt einen Vertrag bis Sommer 2027.
"Ich möchte mich bei allen Verantwortlichen des Klubs für das in mich gesetzte Vertrauen bedanken", erklärte Sahin weiter. "Wir werden vom ersten Tag an mit viel Energie und großer Leidenschaft alles dafür tun, um den maximal möglichen Erfolg zu haben."
Sahin ein Trainer der "jüngeren Generation"
Schon als Sahin vor der Rückrunde zum BVB zurückgekehrt war, hatte mancher gemunkelt, dass die Schwarz-Gelben einen künftigen Cheftrainer verpflichtet haben könnten. Der 35-Jährige hatte im Oktober seinen ersten solchen Posten bei Antalyaspor angetreten, das er zuvor als Kapitän angeführt hatte.
Ricken zeigte sich sehr erfreut, die Verantwortung als Cheftrainer "einem Vertreter der jüngeren Generation" übergeben zu dürfen. "Er hat sich in den vergangenen Jahren engagiert auf eine Trainerlaufbahn vorbereitet, wird seine neue Aufgabe mit viel Hingabe wahrnehmen und unsere Mannschaft weiterentwickeln", so der Sport-Geschäftsführer, der noch gemeinsam mit Sahin auf dem Rasen stand. "Als ehemalige Mitspieler werden wir vertrauensvoll und ambitioniert zusammenarbeiten."
Sahin habe, so ergänzte Kehl, "in der vergangenen Saison mitgeholfen, unsere Mannschaft bis ins Finale der UEFA Champions League zu führen. Er weiß aus eigener Erfahrung als Spieler und als Co-Trainer, wie der BVB funktioniert - und vor allem wie Erfolg funktioniert." Der Sportdirektor lobte den neuen Cheftrainer für eine "natürliche Autorität", "Expertise" und einen "sehr guten Zugang zu unserer Mannschaft".
Sahin: Meister und Pokal-Sieger mit dem BVB
Als Spieler hatte Sahin mit einer einjährigen Unterbrechung (2007/08 bei Feyenoord) zwischen 2001 und 2011 das BVB-Trikot getragen und war nach kurzen Intermezzos bei Real Madrid und dem FC Liverpool im Januar 2013 für weitere fünfeinhalb Jahre zurückgekehrt. Insgesamt absolvierte er 223 Bundesliga-Spiele (21 Tore, 40 Vorlagen) in Schwarz-Gelb, wurde 2011 Meister und 2017 DFB-Pokal-Sieger.
Nun hat der BVB mit Sahin in den eigenen Reihen seinen neuen Trainer gefunden. Vorgänger Terzic war 2022 vom Technischen Direktor zum Chefcoach aufgestiegen.
