Die Generalprobe ist geglückt mit dem 5:2-Erfolg bei Ligakonkurrent Eintracht Frankfurt im einzigen Testspiel der kurzen Winterpause. Trainer Christian Streich will diesen torreichen Start ins neue Jahr nicht überbewerten, fand es aber "gut, dass es ganz gut geklappt hat". Und er geht davon aus, dass seine Spieler "das richtig interpretieren und sich Selbstbewusst geholt haben" für das Spiel gegen Union Berlin (Samstag, 15.30 Uhr).
In Frankfurt sammelte Offensivspieler Maximilian Philipp nach seiner Schulteroperation die ersten Einsatzminuten und wird gegen die Köpenicker erstmals seit Ende Oktober wieder in einem Pflichtspiel auf der Bank sitzen. In Frankfurt fehlten noch der erkrankte Stürmer Lucas Höler, der gegen Union wieder dabei sein kann, und Verteidiger Philipp Lienhart (Adduktorenprobleme), bei dem noch nicht klar ist, ob er rechtzeitig fit ist, auch wenn er inzwischen mit der Mannschaft trainiert hat. Ausgetestet wurde in Frankfurt auch die Ersatzlösung für den gelb-gesperrten Nicolas Höfler. Merlin Röhl wird ihn im zentralen Mittelfeld vertreten, so dass Nebenmann Maximilian Eggestein sich etwas defensiver orientieren muss als sonst.
Bei der Eintracht setzte der Sport-Club auf ein 4-2-3-1, das laut Streich auch ein mögliches System der Berliner sein könnte. Nachdem sich die Gegner von Union lange auf eine Dreier- beziehungsweise Fünferkette einstellen konnten, ist das unter dem Nachfolger von Urs Fischer unberechenbarer geworden. "Selbstverständlich bereiten wir uns auf alles vor", sagte der SC-Coach. Er wies darauf hin, dass die Eisernen unter Nenad Bjelica zwei Siege aus drei Bundesligaspielen geholt haben. "Man sieht in ihren Spielen Rhythmus und Klarheit, da sind sie wieder gut."
Wintertransfers lassen auf sich warten
Deshalb warnte er sein eigenes Team: "Wenn du glaubst, dass du gegen die nicht wahnsinnig malochen musst und wahnsinnig aufpassen musst, dann verlierst du. Aber ich gehe davon aus, dass die Jungs genau wissen, wie sie arbeiten müssen." Nach der Weihnachtspause, in der die Spieler nach vielen englischen Wochen auftanken konnten, hofft er außerdem darauf, "eine gewisse Frische und Spritzigkeit" zu sehen. Die sei beim Test gegen Frankfurt jedenfalls da gewesen, was sich auch in einer besseren Passgenauigkeit gezeigt habe.
Klar ist, dass die Freiburger das Spiel mit dem gleichen Kader angehen werden, mit dem sie das vergangene Jahr beendet haben. Die erhofften Wintertransfers lassen weiter auf sich warten. "Wenn es vernünftig ist, machen wir es, und sonst lassen wir es", sagte Streich zu möglichen Verpflichtungen, "es kann gut sein, dass noch etwas passiert." Wenn nicht, könne es auch in der Rückrunde wieder der Fall sein, dass nicht alle Kaderplätze für den Spieltag ausgeschöpft werden.
U-23-Spieler auf der Bank
Gegen Union werden allerdings Spieler aus der zweiten Mannschaft dabei sein. Wenn die Drittligasaison weitergeht, werde jedoch auf die U 23 Rücksicht genommen, die abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz steht. "Die mussten auch darunter leiden, dass wir ein paar Langzeitverletzte hatten", sagte Streich, "aber wir kämpfen weiter, bis es rechnerisch nicht mehr möglich ist." Klar sei jedoch, dass "niemand der Kopf abgerissen wird, wenn sie absteigen". Und er sprach dem Trainerteam um Thomas Stamm sogar ein Kompliment aus: "Dort wird genauso gut gearbeitet wie letzte Saison, als sie Zweiter geworden sind."