Zunächst hieß es, das 0:2 (0:1) Weißrusslands am Dienstag in Wiesbaden gegen EM-Gastgeber Polen würde Stanges letzter Auftritt sein. Laut eigenen Angaben wird er aber bis Jahresende dem Team zur Verfügung stehen. "Es stimmt nicht, dass ich zurücktrete. Ich bin noch hier, wir haben im November noch zwei Freundschafts-Länderspiele zu absolvieren. Ich mache meine Arbeit bis zum Ende des Vertrags. Dann ist Schluss. Viereinhalb Jahre sind genug", so Stange nach der verlorenen Partie.
Auch wenn es letztlich nicht zur Qualifikation für eine WM- oder EM-Endrunde reichte, zog der 63-Jährige eine positive Bilanz. "Es war eine gute Zeit mit einer ordentlichen Entwicklung des Verbandes", sagte Stange, der sich des Öfteren starker Konkurrenz entgegensah. "Die Franzosen und die Bosnier - oder auch die Engländer in der letzten Qualifikation - waren eine Nummer zu groß."
EM-Qualifikation - 12. Spieltag
EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe D
Es gibt zwei Varianten: entweder zu Hause mit der Frau zusammen den Rasen mähen oder noch mal eine Aufgabe angehen - die ganz bestimmt kommen wird.
Bernd Stange über seine Zukunft
Als Tabellenvierter der Gruppe D hatten die Weißrussen die Endrunde verpasst. Unter Stanges Leitung, der den Posten im Juli 2007 übernommen hatte, konnten die Weißrussen im Februar dieses Jahres sogar bis auf Platz 36 der FIFA-Weltrangliste klettern. In der EM-Qualifikation sorgte das Team des gebürtigen Deutschen mit einem 1:0-Auswärtssieg in Frankreich für Furore.
Seine Trainerkarriere an den Nagel hängen will Stange noch nicht. "Es gibt zwei Varianten: entweder zu Hause mit der Frau zusammen den Rasen mähen oder noch mal eine Aufgabe angehen - die ganz bestimmt kommen wird", so der leidenschaftliche Trainer. "Ich denke doch, dass ich mein Fach verstehe", antwortete der Coach auf die Frage, ob er ein Engagement in Deutschland für möglich hält: „Aber ich bin kein junger Trainer mehr."
Stange war zwischen 1983 und 1988 unter anderem Assistenztrainer der DDR-Auswahl, betreute später Carl Zeiss Jena sowie den VfB Leipzig und war Sportdirektor bei Hertha BSC. Zudem hatte er in der Ukraine, Australien, im Oman und im Irak als Trainer gearbeitet.
