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Schulz: "Ich erkenne schnell, wie groß das Potenzial eines jungen Spielers ist"

Über 10.000 Bewerbungen für "Skillers Combine"

Schulz: "Ich erkenne schnell, wie groß das Potenzial eines jungen Spielers ist"

Gewinner Tamim Ameeri (re.) beim Handshake mit Christian Schulz.

Gewinner Tamim Ameeri (re.) beim Handshake mit Christian Schulz. PRIVAT

Der heute 41-Jährige spielte früher bei Werder Bremen, wurde dort Deutscher Meister und Pokalsieger, danach bei Hannover 96 und Sturm Graz. Vier Länderspiele hat der ehemalige Abwehrspieler auch absolviert. Vor sechs Jahren beendete Schulz seine Profi-Karriere in Österreich bei Sturm Graz und kehrte nach zu Hannover 96 zurück, wo er noch zwei Jahre in der Regionalliga-Mannschaft spielte, bevor er als Trainer die U 17 des Klubs übernahm. "Die erste Frage, die mir die Jungs stellen, ist immer: „Gegen wen hast Du gespielt", erzählt Schulz lachend. Wenn dann der Name Ronaldino fällt, sind die Nachwuchsfußballer schwer beeindruckt.

Schulz gehört als Trainer der U 17 bei Hannover 96 zu denen, die darüber entscheiden, ob ein Nachwuchs-Spieler die Voraussetzungen mitbringt, um mal Profi zu werden. Den großen Traum haben alle jungen Spieler seiner Mannschaft. "Entscheidend ist die Ballführung, der Laufstil und das Auftreten. Ich erkenne schon relativ schnell, wie groß das Potenzial eines jungen Spielers ist", erklärt Schulz.

Deshalb saß der ehemalige Profi auch in einer Jury, die Ende Mai im Nachwuchsleistungszentrum von Hannover 96 insgesamt 20 junge Fußballer unter die Lupe genommen hat. "Wir haben das locker moderiert", sagt Schulz. Der beste Jungkicker gewann ein Probetraining in der U 17 von Hannover 96.

Lange Anreise für die Talente

Organisiert wurde das Event unter dem Motto "Skillers Combine" von Kevin von Anhalt. Der 29-Jährige ging in der vergangenen Saison beim Viertligisten Eintracht Norderstedt auf Torejagd. Er erzählt: "Wir wollen jungen Spielern eine Plattform geben. Viele von ihnen sind stundenlang mit dem Zug gefahren, um nach Hannover zu kommen." Bewerben konnten sich die Nachwuchsspieler mit selbst gedrehten Videos. "Da haben wir schon gesehen, dass alle ein gutes Niveau haben. Alle sind gut, alle sind geile Kicker. Wir hatten über 10.000 Bewerbungen, die Besten haben wir eingeladen", berichtet von Anhalt. "Es war schon viel Arbeit, dass alles anzugucken."

In der Akademie von Hannover 96 mussten die Spieler dann vor den Augen der dreiköpfigen Jury beweisen, dass sie auch das nötige Nervenkostüm haben, um zu bestehen. Tempo, Dribbling, Torschuss und verschiedene Spielformen standen auf dem Programm, das die Nachwuchskicker in der 96-Akademie absolvieren mussten. Am Ende des Nachmittags stand Tamim Ameeri vom PTSV Jahn Freiburg als Gewinner des Probetrainings bei 96 fest.

Trotz einer langen Anreise von über sechs Stunden ließ er es sich nicht nehmen, sich vor der Jury zu beweisen. Und sein Einsatz zahlte sich aus: mit seiner kämpferischen Einstellung, extrem starken Dribbling und präzisem Torabschluss sicherte er sich das Ticket fürs Probetraining.

Gunnar Meggers