"Das war ein unbeschreibliches Gefühl", schwärmt Schneller im Interview auf der Bayern-Website. "Auf einmal sitzen die Leute, die du sonst im Fernsehen siehst, im Flieger und im Bus neben dir", berichtet der 19-Jährige von seinem ersten Mal im Profikader. Das war Anfang Dezember beim Champions-League-Spiel bei Atletico (1:1). Manuel Neuer hatte eine Pause bekommen und Schneller als dritter Torwart mit nach Madrid reisen dürfen. Zum Abschluss dieser aufregenden Woche hatte der gebürtige Münchner auch noch seine Unterschrift unter einen neuen Vertrag (2022) gesetzt.
Anfang Februar diesen Jahres dann das nächste "Erlebnis", wie er es selbst nennt: Schneller stand bei der Klub-WM in Katar überraschend im Kader des FC Bayern. "Ich habe nur den Kader aufgefüllt und nicht mit Leistung zum Titel beigetragen. Dennoch sind die ganzen Abläufe, Strukturen und Trainingseinheiten für einen jungen Spieler wie mich sehr hilfreich", ordnet der junge Keeper seine Berufung äußerst reflektiert ein.
Spielersteckbrief Schneller
Erst vor Saisonbeginn war Schneller, der bereits seit 2012 im Verein ist, von der U 19 zu den Amateuren aufgerückt - als Ersatzkeeper. Am 13. Spieltag der 3. Liga feierte er schließlich beim 0:2 in Rostock sein Ligadebüt für die Zweitvertretung des FC Bayern. Lange musste er sich gedulden, bis er danach erneut zum Einsatz kam - die vergangenen sechs Drittliga-Spiele durfte Schneller immer ran. Und nicht nur das. Da Ron-Thorben Hoffmann und Alexander Nübel verletzungsbedingt ausfielen, stand Schneller in den letzten Wochen auch im Profikader.
Lukas Schneller (r.) beim Training mit Manuel Neuer. imago images
"Das Niveau ist natürlich höher bei den Profis, man trainiert jeden Tag mit den Besten", erzählt Schneller, verrät aber auch: "Es ist ein super Gefühl, auf diesem Niveau mithalten zu können." Von Nationaltorhüter Neuer könne man sich "eigentlich alles" abschauen: "Er hat das Torwartspiel perfektioniert. Er ist der kompletteste Keeper, den es im Moment gibt."
Und dann plaudert Schneller noch aus dem Nähkästchen. "Das Witzige ist, dass wir uns schon sehr lange kennen, weil ich von der U 14 bis zur U 17 Balljunge von ihm war. Natürlich ist es jetzt etwas anderes, wenn wir uns tagtäglich in der Kabine und auf dem Platz sehen." Neuer sei "ein super Typ": "Manu hat mir direkt gesagt, ich kann immer auf ihn zukommen, wenn ich Tipps brauche oder Fragen habe." Tipps von einem Welttorhüter kann er sich sicher nicht genug einholen.
