Nach Russlands Überfall auf die Ukraine hat der FC Schalke 04 erste Konsequenzen gezogen. "Mit Blick auf die Ereignisse, Entwicklung und Zuspitzung der vergangenen Tage hat sich der FC Schalke 04 dazu entschieden, den Schriftzug seines Hauptsponsors - 'Gazprom' - von den Trikots zu nehmen", teilte der Zweitligist am Donnerstagnachmittag mit.
Dieser Schritt sei nach Gesprächen mit Gazprom Germania erfolgt, also dem in Berlin ansässigen Tochterunternehmen des russischen Energiekonzerns. Stattdessen wird nach Klubangaben ab sofort "Schalke 04" auf der Trikotbrust stehen. "Über weitere mögliche Schritte wird der Verein zu gegebener Zeit informieren", heißt es.
Gazprom bringt Schalke viele Millionen ein
Die Schalker befinden sich in einer heiklen Lage. Es mehren sich bereits die Stimmen derer, die eine sofortige Beendigung des Partnerschaftsverhältnisses fordern, das für den Klub von großer finanzieller Bedeutung ist. Gazprom hat sich auch nach dem Erstliga-Abstieg zu S04 bekannt, wenngleich der ursprünglich auf Champions-League-Teilnahmen ausgelegte, seit 2007 gültige Hauptsponsorvertrag finanziell angepasst wurde.
Bis zum Abstieg kassierten die Königsblauen rund 20 Millionen Euro pro Saison (mit Boni waren bis zu 30 möglich), in der 2. Liga bekommen sie aktuell knapp zehn Millionen, was im Vergleich immer noch die Ligaspitze darstellt. Wenn die Gelsenkirchener dieses Jahr direkt wieder aufsteigen, gibt es fünf Millionen obendrauf. Anschließend würden nach kicker-Informationen dann nahezu die früheren Erstliga-Konditionen gelten. Der im Sommer angepasste Vertrag gilt bis 2025.
Zuvor hatte am Donnerstag bereits Matthias Warnig, der Gazprom-Vertreter im Schalker Aufsichtsrat, sein Mandat niedergelegt. Warnig ist der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Nord Stream 2 AG, einer Tochterfirma von Gazprom.
Mehr zum Thema im Liveticker: Der Angriff auf die Ukraine und der Sport