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RWE-Coach Gerber: "Vor zwei Jahren war noch alles kaputt"

Neuzugang vor Debüt - Zwei neue A-Nationalspieler

RWE-Coach Gerber: "Vor zwei Jahren war noch alles kaputt"

Bleibt optimistisch: Cheftrainer Fabian Gerber

Bleibt optimistisch: Cheftrainer Fabian Gerber IMAGO/Steffen Beyer

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Als die Mannschaft am Mittwoch die erste Trainingseinheit nach fast drei Stunden - Videostudium inklusive - mit fünf Kraft raubenden 400-Meter-Läufen beendet hatte, gab Fabian Gerber seinen Spielern für den Nachmittag spontan frei. "Sie haben alle sehr gut gearbeitet und sich die Auszeit verdient", sagte der Trainer des FC Rot-Weiß Erfurt, dessen Elf am Wochenende im Landespokal beim Thüringenligisten 1. FC Eichsfeld das Viertelfinale anstrebt.

Dass viele Fans angesichts von fünf sieglosen Punktspielen in Serie und sechs Punkten Rückstand zum Tabellenführer Energie Cottbus nicht zufrieden sind, davon will sich Gerber nicht beirren lassen. "Klar sind wir über einige Ergebnisse selbst enttäuscht. Ich bin mit unserer generellen Entwicklung aber zufrieden", sagte der frühere Bundesliga-Profi und blickte lieber aufs große Ganze: "Vor zwei Jahren war noch alles kaputt. Wir haben noch nicht die wirtschaftlichen Mittel, um ganz oben mitzuspielen."

Dennoch hat Rot-Weiß namhafte Spieler nach Erfurt gelotst und damit freilich die Hoffnungen angefacht, die Mannschaft könnte vielleicht wie in der vergangenen Saison bis zum Schluss um die Meisterschaft mitspielen und die Drittliga-Rückkehr perfekt machen. Zu den bekannten Neuzugängen zählte unter anderem Maximilian Pronichev, der aber angesichts von bislang nur einem Saisontor seine Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft hat. Seit Potenzial deutete er aber nicht nur wegen seiner fünf Torvorlagen an.

Ex-Nationalspieler Gall vor Debüt in Erfurt

Dass sich Erfurt mit einem Platz im grauen Mittelfeld nicht zufriedengeben will, zeigt wohl auch die Verpflichtung von Romain Gall. Der in Paris geborene Amerikaner bestritt sogar ein Länderspiel für die USA. Zuletzt war der 28-Jährige vertragslos, stand davor beim serbischen Zweitligisten FK Mladost Novi Sad im vergangenen März zuletzt auf dem Platz.

Gerber hatte durch sein Netzwerk den Offensivspieler zum Probetraining nach Erfurt geholt. Gall unterzeichnete schließlich ein Vertrag bis Saisonende und könnte im Landespokal, spätestens aber zum Flutlichtspiel gegen Babelsberg am 20. Oktober im heimischen Steigerwaldstadion sein Debüt im RWE-Trikot geben. Aber auch hier bremst der Trainer die Euphorie: „Wir dürfen keine Wunderdinge von ihm erwarten. Romain hat lange nicht gespielt, ist noch nicht bei 100 Prozent." 

Eine erfreuliche Nachricht für Erfurt: Top-Angreifer Romario Hajrulla hat nach seinem im August gegen Chemie Leipzig erlittenen Außenbandriss im Sprunggelenk inzwischen das Lauftraining wieder aufgenommen. Es dürfte aber trotzdem noch ein paar Wochen dauern, bis der 24-Jährige sein Comeback gibt. Nach vier Toren in den letzten fünf Spielen des FC Rot-Weiß wird sein Torinstinkt mehr denn je vermisst - und er sehnlichst zurückerwartet.

Elva und Lopes Cabral debütieren

Und es gibt noch weitere Neuigkeiten: In der letzten Woche wurden gleich zwei Erfurter Spieler erstmals für die A-Nationalmannschaften ihrer Vaterländer nominiert: Für Stürmer Caniggia Elva lief dabei der erste Einsatz im Trikot von St. Lucia traumhaft: Beim 2:1-Sieg über Guadeloupe in der "CONCACAF Nations League" erzielte er erst den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich, bereitete im Anschluss sogar noch den Siegtreffer vor. Auch Linksverteidiger Sidny Lopes Cabral absolvierte seinen ersten Länderspiel-Einsatz, der 21-Jährige wurde beim Spiel seiner Heimat Kap Verden gegen Algerien (Endstand 1:5) in der 75. Minute eingewechselt. 

jam, Axel Lukacsek

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