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Rückt die EA-FIFA-Trennung näher?

FIFA-Fans wollen "mehr kulturelles Markenengagement"

Rückt die EA-FIFA-Trennung näher?

EA scheint sein virtuelles Fußballangebot stark diversifizieren zu wollen.

EA scheint sein virtuelles Fußballangebot stark diversifizieren zu wollen. EA SPORTS

Üblicherweise sind kurz nach dem Release eines großen neuen Titels die Verkaufszahlen als Highlight des Quartalsberichts anzuführen. Bei Electronic Arts (EA) dominiert derzeit allerdings ein anderes Thema, das omnipräsent seinen Weg in nahezu alle Mitteilungen findet. Die mögliche Trennung von EA SPORTS und der FIFA, die seit fast 30 Jahren zusammenarbeiten, schwebt über allem - auch im neuen Quartalsbericht.

"Wir haben mit dem neuen Titel den stärksten Start aller Zeiten hingelegt. Die Verkäufe der Vollversionen und in FIFA Ultimate Team sind - basierend auf den ersten drei Wochen - zweistellig gestiegen."

EA SPORTS im aktuellen Quartalsbericht

Obgleich zunächst einmal festzuhalten ist, dass der Entwickler laut eigener Auskunft außergewöhnlich starke Zahlen schreibt. "Die Fans engagiert zu halten, hat für eine starke Verbindung zwischen FIFA 21 und FIFA 22 gesorgt", geht aus dem Bericht hervor. "Wir haben mit dem neuen Titel den stärksten Start aller Zeiten hingelegt. Die Verkäufe der Vollversionen und in FIFA Ultimate Team sind - basierend auf den ersten drei Wochen - zweistellig gestiegen."

"Sie wollen, dass wir sehr schnell reagieren"

FIFA 22 ist bislang also ein voller Erfolg, was auch an der mangelnden Konkurrenz aufgrund des Katastrophen-Starts von eFootball 2022 liegen dürfte. Die Gegenwart ist rosig, die Zukunft ist indes ungewiss. EA und FIFA könnten schon im kommenden Jahr getrennte Wege einschlagen, inzwischen erscheinen zu dieser Thematik fast täglich neue Meldungen - verlässliche Bestätigungen bleiben noch aus.

Das ändert sich auch mit dem Quartalsbericht nicht, allerdings lässt er zumindest weitere Schlüsse zu. EA betont, "großartige Beziehungen zu all unseren 300 Partnern" zu pflegen - und hebt die FIFA explizit hervor. Ein Treuebekenntnis folgt jedoch nicht, stattdessen gibt der Publisher Einblicke in die weiteren Planungen.

"Wenn wir mit unseren Hunderten Millionen Fans interagieren, sagen sie uns, dass sie global mehr kulturelles Markenengagement wollen. Sie wollen mehr Modalitäten, die über den reinen Elf-gegen-elf-Fußball hinausgehen", steht geschrieben. "Sie wollen mehr digitale Erfahrungen außerhalb des Spiels wie eSport, NFTs und breiteren Sportkonsum. Und sie wollen, dass wir sehr schnell reagieren."

Der Blick über den Tellerrand

EA setzt sich offenbar zum Ziel, über den bisherigen Tellerrand hinauszublicken und das Angebot hinsichtlich der Fußball-Simulation zu erweitern. Und zukunftsfähig scheinen nur diejenigen Kooperationen zu sein, die diesen Weg mitgehen wollen: "Wir werden die Konversationen mit jedem unserer Partner fortsetzen, insofern sie ebenfalls auf dieses Ziel ausgerichtet sind."

Es ist nur ein weiteres Puzzleteil im Informationsgeflecht zu Hinter- und Beweggründen der wohl nahenden Trennung zwischen Videospielunternehmen und Fußball-Weltverband. Zuletzt war 2K Sports als möglicher neuer Publisher in Verbindung mit dem Erwerb der FIFA-Lizenz gebracht worden. EA bereitet sich seinerseits ebenfalls schon vor und hat kürzlich den Titel "EA SPORTS Football Club" markenrechtlich schützen lassen.

Niklas Aßfalg

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