Nach einem spielfreien Wochenende tauschte PSG-Coach Luis Enrique seine Elf im Vergleich zum 0:1 in Dortmund auf zwei Positionen: Für Lucas Hernandez, der sich im Hinspiel im Vorfeld des Gegentors durch Füllkrug das Kreuzband gerissen hatte, begann Lucas Beraldo. Außerdem startete Goncalo Ramos für Barcola im Angriff, wodurch Mbappé vom Sturmzentrum auf den linken Flügel wechselte.
Die Dortmunder setzten sich am Samstag trotz großer Rotation mit 5:1 gegen den FC Augsburg durch. Trotz des höchsten Saisonsiegs verzichtete Edin Terzic darauf, seine Hinspiel-Formation noch einmal zu überdenken und schickte dieselben elf Spieler auf das Feld.
Dortmund hält PSG fern und setzt Akzente
Deren Mission vom Anstoß weg: das millionenschwere Offensiv-Ensemble der Pariser vom eigenen Tor fernhalten. Das gelang nach kleinen anfänglichen Schwierigkeiten von Minute zu Minute besser. Zwar kam PSG über die eigene rechten Seite um die Ex-Dortmunder Dembelé und Hakimi zunächst mehrmals in die Nähe von Kobels Gehäuse, der hatte aber bei den Abschlussversuchen keine Probleme.
Champions League - Halbfinale
Nach einer druckvollen ersten Viertelstunde fand auch der BVB immer mehr offensiv statt, drängte PSG aus der eigenen Hälfte und hatte nach weiten Einwürfen Ryersons eigene Chancen, wurde dabei aber ebenso nicht zwingend. Ryerson traf mal das Außennetz (19.), Dembelé schoss auf der Gegenseite über das Tor (31.). Erst vor der Pause bahnte sich allmählich ein Tor an, doch Hummels klärte hier bärenstark vor dem einschussbereiten Mbappé, während Donnarumma auf der anderen Seite stark gegen Adeyemi parierte (35.).
Zaire-Emery an den Pfosten - Hummels ins Glück
Es fehlten also lediglich 45 ähnlich starke Minuten gegen ein offensiv zu harmloses PSG, das kurz nach Wiederanpfiff doppelt Pech gebucht hatte. Nach eigener Ecke traf Zaire-Emery zunächst aus kurzer Distanz nur den Pfosten (47.), drei Minuten später ließ die PSG-Defensive Hummels im Stich, der aus kurzer Distanz zur Führung einköpfte und das Tor Richtung Wembley-Stadion weit auftieß (50.).
Von nun an lief PSG vehement an und schnürte den BVB förmlich ein - hatte aber einmal mehr das Glück nicht gebucht. Wie im Hinspiel, als zweimal das Aluminium im Weg gestanden hatte, bekamen die Pariser auch vor heimischem Publikum den Ball schlicht nicht ins Tor.
Kobel und Lattentreffer sorgen für die Null
Immer wieder Aluminium: Hier traf Vitinha nur den Querbalken. Getty Images
Pech aus Pariser Sicht zunächst, weil Hummels Gegenspieler Dembelé Zentimeter vor dem Strafraum traf und es somit Freistoß statt Elfmeter gab (65.) - und dann, weil Mbappé (81.) erst am stark aufgelegten Kobel und wenig später (86.) ebenso wie kurz darauf Vitinha (88.) nur die Latte traf.
Die Dortmunder, nach 67 Minuten mit einer Fünferkette daherkommend und praktisch nur noch in der eigenen Hälfte stattfindend, bekamen deshalb die Führung über die Zeit und durften nach der vierminütigen Nachspielzeit in Jubelstürme ausbrechen.
Ehe das Finale in Wembley am 1. Juni (21 Uhr) stattfindet, steht aber zunächst das Saisonfinale in der Bundesliga an, beginnend mit dem Gastspiel in Mainz am Samstagabend (18.30 Uhr). Die enttäuschten Pariser, in 180 Minuten gegen den BVB ohne Torerfolg, müssen erst am Sonntag (21 Uhr) wieder ran und empfangen den FC Toulouse.