Wegweiser: Rob Friend traf zweimal, dennoch langte es nur zu einem Punkt in Osnabrück. dpa
Eine Änderung nahm Osnabrücks Trainer Claus-Dieter Wollitz gegenüber dem 3:1 in Paderborn vor: Heidrich rückte für Surmann in die Startelf und übernahm den Part im defensiven Mittelfeld. Auch Mönchengladbachs Coach Jos Luhukay änderte sein Team im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Mainz auf einer Position. Für den angeschlagenen Rösler (Sprunggelenksverletzung) gab Brouwers sein Comeback in diesem Jahr. Der übernahm den Part in der Innenverteidigung, Daems ruschte dafür ins Mittelfeld. Coulibaly sollte die Rösler-Rolle hinter den Spitzen ausfüllen.
Ohne großes Abtasten begann die Partie in Osnabrück. Der heimische VfL zeigte keinen Respekt vor dem zuletzt dreimal sieglosen Tabellenführer und deutete in den ersten Minuten über Aziz an, dass der Borussia nichts geschenkt wird. Die Gladbacher hielten gegen die heimstarken Lila-Weißen kampfstark dagegen - und führten bereits nach neun Minuten. Ein weiter Ball von Gohouri fand in Friend den passenden Abnehmer. Der Torjäger, von Cichon nicht eng genug markiert, nahm den Ball mit der Brust geschickt auf, sein Drehschuss aus halbrechter Strafraumposition schlug im linken Eck ein.
Die Wollitz-Elf suchte nach einer schnellen Antwort, allerdings wurden die im Ansatz gefälligen Aktionen in der Offensive nicht konsequent zu Ende gespielt. So musste nach einer halben Stunde eine Standardsituation für den Ausgleich herhalten. Ein abgefälschter Freistoß von Schuon landete unhaltbar für Heimeroth im Gladbacher Gehäuse. Allerdings konnte sich Osnabrück nicht lange über das 1:1 freuen, denn nur zwei Minuten später war erneut Friend zur Stelle. Der Kanadier wuchtete eine Ndjeng-Ecke aus kurzer Distanz per Kopf in die Maschen. Für Aufregung sorgte der Treffer, da aus Sicht der Heimelf die Entscheidung von Schiedsrichter Kempter, den Eckstoß zu geben, falsch war.
Der 21. Spieltag
Gladbach tangierte dies wenig, die Luhukay-Elf brachte den Vorsprung in die Pause. Dies hatte sie jedoch Heimeroth zu verdanken, der einen abgefälschten Thomik-Schuss (36.), einen Schuss von Schuon und einen Freistoß von Aziz entschärfte (42.).
Der zweite Durchgang begann nicht ganz so intensiv wie Hälfte eins. Osnabrück suchte vergeblich die Lücke im Gladbacher Abwehrverbund. Die Borussia dagegen setzte auf schnelle Vorstöße. Einer hätte fast zum 3:1 geführt, als Neuville Paauwe bediente, dessen Rückpass Friend aber freistehend nicht an Torwart Gößling vorbeibrachte (54.). Das Spiel hatte an Fahrt verloren, lebte aber von der Spannung.
Die hätte Brouwers beenden können, Gößling reagierte bei einem Kopfball des aufgerückten Gladbachers aus kurzer Distanz aber glänzend (72.). Die Borussia schien den knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen, ein Elfmeterpfiff in der 76. Minute beendete aber die Träume des Tabellenführers auf den ersten Dreier 2008. Voigt und Reichenberger waren im Strafraum aneinandergeraten, Schiedsrichter Kempter zeigte sehr zum Missfallen der Borussia auf den Punkt. Cichon nahm dankend an - 2:2! Dabei blieb es, weil Frommer (87.) für Osnabrück und Neuville (90.) für Gladbach gute Möglichkeiten ausließen.
Osnabrück empfängt mit dem Teilerfolg im Rücken am Sonntag Hoffenheim, Mönchengladbach hat am Freitag gegen Aue die nächste Chance, endlich den ersten Sieg in der Rückrunde zu landen.