Demme bis 2021
Demmes neuer Vertrag wurde bereits am Freitag unterschrieben - die Verlängerung dann unmittelbar vor dem Anpfiff gegen Hertha BSC unter tosendem Applaus verkündet. Seit 2014 ist der 25-jährige Mittelfeldmotor für RasenBallsport aktiv und dehnte seinen Kontrakt langfristig bis 2021 aus. "Diego Demme ist ein Paradebeispiel für die Entwicklung, die bei uns stattfinden kann. Er ist absoluter Stammspieler und Leistungsträger und bringt die richtige Mentalität und Einstellung, gepaart mit einer guten Technik und der Fähigkeit Bälle zu erobern, mit", freute sich RB-Sportdirektor Ralf Rangnick.
Reaktion gezeigt
Im Heimspiel gegen Berlin stand Demme zum zehnten Mal in Folge in der Startelf der Roten Bullen, die in der Vorwoche den Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren hatten (0:1 in Ingolstadt). "Ich wollte heute eine Reaktion sehen und meine Mannschaft hat mich nicht enttäuscht", lobte Trainer Ralf Hasenhüttl den Auftritt seiner Jungs. Kapitän Willi Orban sah das genauso: "Wir haben eine echte Reaktion gezeigt - und das über 90 Minuten."
In allen Bereichen überlegen
Spielbericht
In der Tat war Leipzig über die komplette Distanz spielbestimmend. Das belegen alle relevanten Statistiken: 16:3 Torschüsse, 64 Prozent Ballbesitz, 57 Prozent gewonnene Zweikämpfe, sechs Kilometer mehr Laufleistung (113:107), fast doppelt so viele gespielte Pässe (602:341). RB setzte den Hauptstädtern mit aggressivem Pressing zu, ließen die Alte Dame kaum atmen und fuhren eine Angriffswelle nach der anderen in Richtung BSC-Tor. Dabei hielten die Sachsen den Druck mit viele Positionswechseln, Bewegung ohne Ball, sicheren Kombinationen und klugen Pässen stets aufrecht. Timo Werner (41.) und Willi Orban (62.) sorgten schließlich für die Tore.
Dardai staunt: "Schnell, kompakt, gierig"
Ein rundum überzeugender Auftritt, der auch Eindruck beim Gegner hinterließ: "Es war bislang der beste Gegner. Sie waren schnell, kompakt, gierig, schwer zu bespielen", gestand Hertha-Coach Pal Dardai bei "Sky". "Es war ein verdienter Sieg von Leipzig", gestand auch Stürmer Julian Schieber, "wir wollten uns auf ein schmutziges Spiel einlassen, konnten aber nicht dagegenhalten." Und auch Kapitän Ibisevic räumte ein: "Es war ein schwieriges Spiel heute. Wir wussten, was auf uns zukommt, auf dem Platz war es dann aber anders: Die Räume sind enger und sie haben ein gutes Pressing gezeigt." So gut, dass Berlin zu keiner einzigen Torchance kam.
Rote Bullen auf den Spuren der Roten Teufel
RasenBallsport untermauerte somit seinen Status in der Tabelle. Noch immer ist der Aufsteiger ohne Heimniederlage (6/1/0). Die Sachsen gewannen neun der letzten zehn Spiele und haben nach 15 Partien satte 36 Punkte auf dem Konto. Genauso viele wie der 1. FC Kaiserslautern in der Saison 1997/98. Der Ausgang ist bekannt: Die Roten Teufel wurden damals als Aufsteiger deutscher Meister.
"Elektrisierendes Spiel" bei den Bayern
Können die Roten Bullen dem nacheifern? Schon am Mittwoch steigt diesbezüglich ein richtungsweisendes Top-Spiel: Der FC Bayern München empfängt die Sachsen am Mittwoch (20 Uhr, LIVE! bei kicker.de). "Wir sind stolz darauf, dass wir am Mittwoch ein elektrisierendes Spiel gegen München spielen dürfen. Das haben wir uns hart erarbeitet", blickt Hasenhüttl mit Vorfreude voraus.
Verletzungen bei Keita, Halstenberg, Weiser und Schieber
Ob Mittelfeldmann Naby Keita und Linksverteidiger Marcel Halstenberg dann mitwirken können, ist noch offen: Keita klagte über Probleme am linken Oberschenkel und musste zur Pause raus, Halstenberg musste wegen Problemen am Hüftbeuger in der 67. Minute ausgewechselt werden. Die intensive Partie hinterließ aber auch beim Gegner Spuren: Herthas Rechtsverteidiger Mitchell Weiser musste sich bereits in der 11. Minute verabschieden. Es scheint, als wäre eine alte Muskelverletzung im linken Oberschenkel wieder aufgebrochen. Schieber erlitt in der 39. Minute eine Platzwunde am Hinterkopf, konnte aber mit einem Turban weiterspielen.