Bundesliga

Kömür schreibt FCA-Geschichte: "Will noch mehr Spiele spielen"

Startelfdebütant über die Saison und seine Ziele

Kömür schreibt FCA-Geschichte: "Ich will noch mehr Spiele spielen"

Stand im Saisonfinale im Mittelpunkt: Mert Kömür, hier umarmt von FCA-Coach Jess Thorup.

Stand im Saisonfinale im Mittelpunkt: Mert Kömür, hier umarmt von FCA-Coach Jess Thorup. IMAGO/Sven Simon

Eine erste Vorahnung hatte Mert Kömür bereits im normalen Training, bei verschiedenen Spielformen. Viel rotiert wurde zwar von Trainer Jess Thorup, doch Kömür, das 18-jährige Mittelfeldtalent, fand sich zumeist in der vermeintlichen A-Elf wieder. Und hatte spätestens beim Abschlusstraining Gewissheit: Er würde beim Saisonfinale in Leverkusen erstmals ein Bundesliga-Spiel von Anfang an bestreiten. Ausgerechnet beim neuen deutschen Meister.

Nervös sei er gar nicht gewesen, berichtete Kömür nach seinem gelungenen Debüt selbst. "Ich habe mich eher gefreut auf das Spiel." Und das sah man dem unbekümmerten Eigengewächs auch an. "Ich habe nicht viel nachgedacht, sondern einfach gespielt."

Mit dem "Spielen" war das gegen stark kombinierenden Ligaprimus Leverkusen zwar eher relativ anzusehen, "aber es hat trotzdem Spaß gemacht", fand Kömür. "Obwohl wir viel hinterhergelaufen sind."

Jüngster FCA-Torschütze in der Bundesliga

Er selbst hat seine Chance genutzt, hat sich mehrfach in Szene gesetzt und Mitspieler bedient. Und in der 62. Minute, nachdem Arne Maier den Ball gegen den Leverkusener Amine Adli erobert hatte, ging Kömür noch ein paar Schritte, schaute und zog aus rund 15 Metern perfekt platziert ins rechte obere Eck ab. Das Tor beim Startelfdebüt und Geschichte zugleich: Mit 18 Jahren und 306 Tagen hat Kömür Kevin Danso (19 Jahre, 47 Tage) als jüngsten FCA-Torschützen in der Bundesliga abgelöst.

Es ist immer noch unbeschreiblich, ich kann mich nicht richtig erinnern an das Tor

Mert Kömür

"Ich glaube, ich realisiere es bis jetzt immer noch nicht", strahlte der in Dachau geborene Zehner. "Ich habe in den Aktionen davor ein paarmal rüber gelegt, da habe ich mir gedacht: jetzt schieße ich mal selbst." Ein "super Gefühl" sei das "auf jeden Fall" gewesen - aber auch nur ein kurzes Glücksgefühl: "Ich habe eigentlich nur an den Ausgleich gedacht und dass wir noch eins schießen müssen. Es ist immer noch unbeschreiblich, ich kann mich nicht richtig erinnern an das Tor. Auf jeden Fall ein unvergesslicher Moment."

Jetzt also, wo es in die Sommerpause geht, hat Kömür bei Trainer Thorup nochmal einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und strebt nach mehr. "Es hat Spaß gemacht", bewertete er sein Debüt und kam aus dem Grinsen immer noch kaum heraus. "Ich will noch mehr Spiele spielen nächste Saison, jetzt geht’s aber erstmal in die Sommerpause. Und dann mal schauen, wie viele Spiele ich nächstes Jahr sammeln werde."

Mario Krischel

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