Der Last-Minute-Schock gegen Saarbrücken (1:1)? Abgehakt. Der Glaube an die Chance auf den Relegationsplatz? Weiter höchst lebendig. Abzulesen am Gesicht von 1860-Trainer Michael Köllner, in dem seit Tagen wieder ein Play-off-Bart sprießt.
Mit Blick auf die bevorstehende Aufgabe in Freiburg sprach der 52-Jährige von einem "schweren Unterfangen". Schließlich stelle die SC-Reserve das viertbeste Team im eigenen Stadion, holte dort einen Punkt mehr als die Löwen in Giesing.
"Nicht reaktiv verhalten"
"Wir dürfen uns nicht reaktiv verhalten. Es geht darum, auf uns selbst zu schauen. Das ist das, was wir beeinflussen können", forderte Köllner. "Neben einer Top-Vorbereitung und einem Top-Tag brauchen wir auch das Quäntchen Glück."
Duelle
Das 6:0 aus der Hinrunde will Köllner nicht als Maßstab nehmen. "Wir waren nach dem Pokalsieg gegen Schalke euphorisiert." Dazu sei im Grünwalder Stadion "Vollauslastung" erlaubt gewesen, das Heimpublikum hätte die Mannschaft zusätzlich "gedopt, uns von Anfang an getragen". Eine ähnliche Unterstützung erhofft sich der Löwen-Coach auch am Sonntag im Breisgau: "Es wird wichtig sein, dass wir eine unheimliche Fanunterstützung haben."
Greilinger und Morgalla überzeugten
Erfreulich für Köllners Team: In Fabian Greilinger (21) und Leandro Morgalla (17) zeigten gegen Saarbrücken zwei Junglöwen, dass sie Verantwortung übernehmen, wenn die routinierten Stammkräfte ausfallen. Greilinger glänzte für Phillipp Steinhart (29) links hinten, U-18-Nationalspieler Morgalla für den scheidenden Stephan Salger (32) im Abwehrzentrum. Beide belohnten sich mit Berufungen in die kicker-Elf des Tages (Note 1,5).
Stellt sich die Frage: Lässt Köllner die jungen Wilden auch in Freiburg ran, wenn die Platzhirsche wieder fit sind? Auflösung folgt am Sonntag. Neben Steinhart und Salger steht dann auch Stammkeeper Marco Hiller nach seiner Corona-Infektion wieder zur Verfügung.
