Die 59. Minute lief, als Kleindienst nach einer Ecke von Christian Günter und der Kopfballverlängerung von Marc-Oliver Kempf goldrichtig stand und für seine Farben zum zwischenzeitlichen 1:2 verkürzte - sein erster Bundesligatreffer im 21. Einsatz.
Dennoch überwog die Enttäuschung, denn mehr als ein kurzer Hoffnungsschimmer war für die Breisgauer am Samstagnachmittag nicht drin. Josip Drmic stellte fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer den 3:1-Endstand her und durchkreuzte die Freiburger Pläne auf den vorzeitigen Klassenerhalt. Der wäre möglich gewesen, denn die Konkurrenz aus Wolfsburg verlor mit 1:4 in Leipzig. Drei Punkte trennen den SC nun vom VfL bei einer deutlich schlechteren Tordifferenz (-11 im Vergleich zu den Wölfen).
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"Fehlendes Glück" - Kleindiensts getrübte Freude
"Wir hatten viele gute Aktionen, viele gute Chancen, haben viel versucht", resümierte Kleindienst gegenüber "Sky" und ergänzte: "Wir haben zu ungünstigen Zeitpunkten die Gegentore bekommen. Am Ende hat uns ein bisschen das Glück gefehlt, dass mal einer durchrutscht." Der 22-Jährige hatte aber auch Positives gesehen: "Wir wollten uns nicht geschlagen geben." Und natürlich: Seine Torpremiere. "Ich habe lange auf das Tor gewartet, heute ist der Knoten geplatzt."
Ein paar mehr Kritikpunkte hatte Freiburgs Kapitän Julian Schuster gesehen: "Wir haben heute die Gegentore leider nicht gut genug verteidigt. Auf das erste Tor waren wir eigentlich vorbereitet, wir wussten, dass lange Bälle kommen." Auch die Standards hatten dem SC Schmerzen bereitet: "Sie arbeiten da im Block, das konnten wir nicht verteidigen", so Schuster, der bereits in der 37. Minute ausgewechselt worden war. "Nicht so dramatisch", gab er nach dem Schlusspfiff Entwarnung. "Ich habe einen Schlag an einer blöden Stelle bekommen, der Muskel hat zugemacht." Man könne sich sicher sein, "dass ich am Wochenende alles geben kann."
So rennst du nur hinterher.
Christian Streich haderte mit dem frühen Rückstand
"Wir müssen einfach mal in Führung gehen", ärgerte sich dagegen Trainer Streich, "damit Gladbach kommen muss und du Räume kriegst. So rennst du nur hinterher. Dann kriegst du auch noch ein Standardtor, das darf auch nicht passieren." Somit muss Freiburg bis zum Schluss zittern - "die Qualität von Gladbach war zu hoch", wusste Streich, der die Chancen auf den Klassenerhalt als "nicht schlecht" bezeichnete. Am kommenden Samstag muss ein Punkt her, sofern der SC nicht auf fremde Hilfe angewiesen sein will. Das Motto für das Heimspiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) lieferte der Torschütze: "Es geht um alles, und so werden wir auftreten", so Kleindienst. Das heißt? "Vollgas!"
