WM

Herrera: "Dann werden die Leute ruhig"

Mexiko: Thiago Silvas Respekt

Herrera: "Dann werden die Leute ruhig"

Zampano an der Linie: Mexikos Trainer Miguel Herrera hat gegen Brasilien einen klaren Plan.

Zampano an der Linie: Mexikos Trainer Miguel Herrera hat gegen Brasilien einen klaren Plan. imago

"Ich glaube, dass Mexikaner dazu neigen, gegen kleinere Teams herabzublicken. Aber wenn wir gegen die Großen spielen, wollen wir zeigen, dass wir nicht die Kleinen sind. Das lässt uns stärker werden", erklärte Herrera am Montag seine Herangehensweise.

In den vergangen fünfzehn Jahren hat dieser mentale Faktor offenbar recht gut funktioniert, denn seit 1999 haben die beiden Mannschaften 15-mal gegeneinander gespielt, Mexiko gewann achtmal, Brasilien nur viermal. Dazu gab es drei Unentschieden.

Spielersteckbrief Peralta
Peralta

Peralta Oribe

Weltmeisterschaft - Vorrunde, 2. Spieltag
mehr Infos
Trainersteckbrief Herrera
Herrera

Herrera Miguel

Eine besonders bittere Niederlage kassierte die Selecao im olympischen Finale von 2012, als "El Tri" sich im Wembleystadion mit einem 2:1-Sieg die Goldmedaille schnappte. Ein beträchtlicher Teil von Spielern der damaligen Mannschaften werden sich auch am Dienstagabend wieder gegenüberstehen, so zum Beispiel alle Torschützen des ersten WM-Spieltags. Neymar und Oscar für die Brasilianer, Oribe Peralta für die Mexikaner, sogar Giovani dos Santos, dessen beiden Tore gegen Kamerun fälschlicherweise aberkannt wurden, war beim Olympiasieg dabei.

Nachdem Herrera angekündigt hatte, dass er gegen Brasilien dieselbe Startelf auflaufen lassen werde wie gegen Kamerun, können sich die brasilianischen Defensivspieler um Thiago Silva schon mal auf das gegen die Finke-Elf harmonierende Sturmduo Mexikos einstellen. "Peralta und dos Santos sind zwei Spieler, die jederzeit ein Spiel entscheiden können", zeigt Brasiliens Kapitän einen gewissen Respekt vor der Offensive der Herrera-Elf. Damit ist auch der eigentliche Star der Mexikaner, Javier Hernandez, gemeint, der zurzeit in den Personalplanungen als Joker fungiert. "Wir haben die Möglichkeit taktisch zu reagieren, aber nicht nur mit ihm, auch mit anderen", meinte Herrera.

Keine "Sonderbehandlung" für Neymar

Klar ist aber auch, dass sich die Mexikaner wohl deutlich mehr um die gegnerische Offensive kümmern müssen, wobei es keine "Sonderbehandlung" für Neymar geben soll. "Es wird keine Manndeckung geben. Sie haben so viele starke Offensivspieler, es ist nicht nur Neymar." Vielmehr war Herrera von Mittelfeldspieler Oscar angetan, der ihn "wirklich beeindruckt" hat.

Auch die Favoritenrolle ist laut dem "Piojo" (die Laus) genannten Coach eindeutig verteilt, allerdings sieht er darin keinerlei Nachteil für seine Elf. "Wir wissen, dass wir ein ganzes Stadion gegen uns haben werden. Aber auf dem Platz heißt es elf gegen elf. Wenn wir zuerst treffen, dann werden die Leute ruhig", prophezeit Herrera.