Auch im dritten Spiel in dieser Saison schickte Gladbachs Coach Daniel Farke die gleiche Startelf aufs Feld. Anders als beim 2:2 auf Schalke saß hingegen Kapitän Stindl nach seiner überstandenen Oberschenkelverletzung wieder auf der Bank. Bei den im Vergleich zum 1:1 gegen Eintracht Frankfurt ebenfalls unveränderten Herthanern freute man sich genauso über die Rückkehr eines Spielers - Richter feierte nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung sein Kader-Comeback.
Bundesliga, 3. Spieltag
Zu Beginn der Partie bewies Gladbach erneut die Stärke in eigenem Ballbesitz, Hertha wartete vorerst ab und griff ab der Mittellinie an. Die Gäste wirkten sehr präsent in den Zweikämpfen und hatten auch die erste Chance der Partie, Lukebakio schoss aus aussichtsreicher Position links vorbei (4.). Es sollte nicht die letzte ausgelassene Chance des Herthaners gewesen sein, zunächst meldete sich aber Gladbach vor dem Berliner Tor an: Thuram bediente Plea im Strafraum, aus leicht spitzem Winkel scheiterte der Franzose am rechten Pfosten - Kempf hatte entscheidend abgefälscht (7.).
Plea vom Punkt eiskalt
Das Tempo blieb hoch, beide Teams suchten den Weg nach vorne. So rückten auch beide Keeper in den Fokus: Zunächst war Christensen nach einer Ecke gegen Thuram zur Stelle (17.), dann wehrte Sommer einen Schuss von Ejuke nach dessen starkem Solo zur Seite ab (21.). Die Gäste wurden immer mutiger, mussten dann aber einen Rückschlag hinnehmen: Mittelstädt blockte eine Hofmann-Flanke im Strafraum mit dem Arm, Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zeigte sofort auf den Punkt - von dort sorgte Plea für die Führung (34.).
Der Treffer gab der Borussia noch mehr Sicherheit im eigenen Spiel, meist hatten die Fohlen aber Ballbesitz in den ungefährlichen Zonen. Hertha ließ sich derweil nicht aus dem Konzept bringen und brach weiterhin immer wieder über die Außen durch. So auch Lukebakio nach 43 Minuten: Nach feinem Dribbling schloss der Belgier aus acht Metern aber über das Tor ab.
Der zweite Durchgang kam an das Niveau der ersten Hälfte zunächst nicht mehr ran. Die Borussia hielt den Ball gut in den eigenen Reihen, von Hertha kam lange Zeit zu wenig. Nur Lukebakio tauchte einmal mehr gefährlich vor Sommer auf, entschied sich vor dem Schweizer aber für den Querpass - die falsche Entscheidung (56.).
Nächster Handelfmeter für Gladbach - Uremovic muss runter
Die richtige traf derweil Referee Jöllenbeck, der sich eine Klärungsaktion von Uremovic auf VAR-Hinweis nochmal an den Bildschirmen anschaute und dort erkannte, dass der Berliner im Strafraum mit dem Arm voraus in eine Hereingabe gesprungen war. Es gab den zweiten Handelfmeter für die Borussia und zusätzlich die Gelb-Rote-Karte für den bereist vorbelasteten Kroaten. Die erste Verwarnung hatte er kassiert, als er vor dem ersten Strafstoß auf unfaire Weise versucht hatte, Plea aus dem Konzept zu bringen. Diesmal trat Hofmann nach kurzer Diskussion mit den Teamkollegen um Thuram an, aber der deutsche Nationalspieler scheiterte mit seinem Flachschuss an Christensen (70.).
Davon ließen sich die Fohlen aber nicht aus der Ruhe bringen, in Überzahl kam Hertha kaum mehr vor das Gladbacher Tor. Erst nach 88 Minuten wurde es nochmal gefährlich, als Boateng an einem missglückten Abschluss von Jovetic am langen Pfosten vorbeirutschte. Mehr musste die Borussia nicht mehr überstehen, der zweite Heimsieg der Saison war somit eingetütet. Mit sieben Punkten nach drei Spielen übernahmen die Fohlen zumindest über Nacht die Tabellenführung.
Hertha verlor derweil auch das zweite Auswärtsspiel, am kommenden Wochenende (Samstag, 15.30 Uhr) wartet mit Borussia Dortmund die nächste schwierige Aufgabe. Auch auf Gladbach wartet ein Prüfstein, am Samstagabend (18.30 Uhr) gastieren die Fohlen beim FC Bayern.