Frauen

Eintracht-Frauen: Drei DFB-Akteurinnen stark, eine schwach

Kleinherne räumt gegen Juventus alles ab

Frankfurts atemlose Nationalspielerinnen: Drei brillieren, eine schwächelt

Zwei wichtige Akteurinnen gegen Juventus: Nicole Anyomi und Sophia Kleinherne (v. li.).

Zwei wichtige Akteurinnen gegen Juventus: Nicole Anyomi und Sophia Kleinherne (v. li.). IMAGO/HMB-Media

Die enttäuschende WM ist aus deutscher Sicht keine sechs Wochen vorbei, da waren die Nationalspielerinnen am Wochenende schon wieder gefordert - ob in der 2. Runde des DFB-Pokals oder im Fall von Eintracht Frankfurt in der Champions-League-Qualifikation.

Alle fünf SGE-Akteurinnen im Kader von Martina Voss-Tecklenburg spielten in Down Under eine eher untergeordnete Rolle, doch abgesehen von der verletzten Sara Doorsoun wollte Eintracht-Trainer Niko Arnautis beim Sieg über Juventus am Samstag (5:4 im Elfmeterschießen) auf keine der vielbelasteten Säulen verzichten.

Freigang noch nicht in Topform? "Vollkommen normal"

Stina Johannes wackelte im Tor kurz vor Ende der Verlängerung einmal bedenklich, überzeugte aber spätestens im Elfmeterschießen. Durch ihre Parade gegen Paulina Nyström stand der Einzug in die Play-offs fest. Stürmerin Nicole Anyomi bereitete mit einem unwiderstehlichen Antritt den zwischenzeitlichen Ausgleich maßgeblich vor und war auch sonst ein Ausbund an Einsatzfreude. Dagegen wirkte ihre Sturmkollegin Laura Freigang auffallend träge und alles andere als spritzig.

"Die WM-Fahrerinnen sind erst seit zweieinhalb bis drei Wochen wieder da", sagte Arnautis, als er darauf angesprochen wurde. "Das wird immer besser. Die Spielerinnen kommen jetzt gerade in den Rhythmus rein. Es ist vollkommen normal, dass du aktuell noch nicht auf Top-Level sein kannst." Er sei aber zuversichtlich, dass man "Woche für Woche einzelne Spielerinnen fitter kriege" - gemeint war auch Freigang. Anyomi schien körperlich jedoch schon deutlich weiter zu sein.

Deren DFB-Teamkollegin Sophia Kleinherne war ebenfalls mit in Australien und Neuseeland dabei, dort aber überraschend rechts hinten gar nicht zum Einsatz gekommen. In Frankfurt schwingt sich die 23-Jährige nach dem Abgang von Sjoeke Nüsken (zum FC Chelsea) und in Abwesenheit der noch verletzten Doorsoun in zentraler Rolle zur Abwehrchefin auf. Gegen Juve klärte sie unzählige brenzlige Situationen und lieferte eine herausragende Leistung ab.

Perfekt geschossener Elfmeter rundet Kleinhernes Leistung ab

"Sie hat heute sehr vieles richtig gemacht", lobte Arnautis, "sich gegen solche Top-Leute zu behaupten und mit einer gewissen Ruhe und Ausstrahlung auf dem Platz zu stehen". Als er nach Elfmeterschützinnen gesucht habe, habe Kleinherne ihm geantwortet: "Ja, ich schieße auf jeden Fall." Perfekt verwandelt landete ihr Versuch im linken oberen Eck. "Das zeigt, dass auch sie den nächsten Schritt gegangen ist", befand der 43-Jährige.

Vielleicht darf Kleinherne das ja auch in den kommenden Länderspielen am 22. und 26. September gegen Dänemark und Island beweisen - ob als Rechts- oder als Innenverteidigerin.

Paul Bartmuß

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