Bei Kassel kam Neuzugang Sacir Hot anstelle des gesperrten Innenverteidigers Matthias Rahn zu seinem ersten Einsatz. Der US-Amerikaner lief mehrmals ungestüm nach vorne und riskierte damit gefährliche Konter der Gäste. Einer dieser Gegenangriffe nach einem Ballverlust von Hot führte nach nur acht Minuten zum Koblenzer Führungstreffer, als Dimitrios Ferfelis Torwart Carsten Nulle mit einer abgefälschten Bogenlampe überraschte. "Jeder hat gesehen, dass Hot gewackelt hat", kritisierte Trainer Wolf. Aber auch nach Hots Auswechslung in der Halbzeitpause wurde Kassels Defensive nicht stabiler. Dazu kamen Schwächen im Spielaufbau, die an die Schwächephase im vergangenen Herbst erinnerten, als der KSV aus sechs sieglosen Spielen in Folge nur drei Punkte holte. "Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht", monierte Wolf.
So kam Koblenz, das im zweiten Durchgang mutiger wurde, noch zu zwei weiteren Toren. Zunächst nutzte Anel Dzaka einen Stellungsfehler in Kassels Abwehr, bevor der für den verletzten Nulle eingewechselte Tobias Schlöffel bei einem Freistoß von Thomas Gentner kalt erwischt wurde.
Am Ende waren zehn starke Minuten in der ersten Halbzeit für den KSV zu wenig, als Sebastian Gundelach, Ricky Pinheiro und Christian Henel zu guten Möglichkeiten kamen und Henel den Ausgleich erzielen konnte. "Wir haben ein Spiel verloren, aber noch nicht die Schlacht", urteilte ein enttäuschter Uwe Wolf, der die verlorenen Punkte in den nächsten Partien wieder einfahren will.
Oliver Zehe