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"Beschissener Gemütszustand": Purdy und die Lehren seiner vier Picks

San Francisco will die Schmach gegen die Ravens abhaken

"Beschissener Gemütszustand": Purdy und die Lehren seiner vier Picks

Blickt voraus und will wieder sicherer werfen: 49ers-Quarterback Brock Purdy.

Blickt voraus und will wieder sicherer werfen: 49ers-Quarterback Brock Purdy. IMAGO/UPI Photo

Was als Kracher und möglicher Vorausblick auf ein etwaiges Super-Bowl-Duell im Februar angekündigt worden war, entpuppte sich als klare Angelegenheit: Zum Abschluss der jüngsten Week 16 in der NFL nämlich bekamen die San Francisco 49ers eine 19:33-Abreibung von den Baltimore Ravens serviert. Im eigenen Stadion. In der heimischen Festung. Vor staunenden Gesichtern.

Dabei erlebte allen voran Niners-Spielmacher Brock Purdy einen Abend zum Vergessen. Schlechte Entscheidungen, unglücklich in die Hände der Gegner abgefälschte Pässe und allgemein ein paar zu viele Ungenauigkeiten führten zu keinem Touchdown-Pass und gleich vier (!) Interceptions. Der später gebrachte Ersatzmann Sam Darnold ließ bei immerhin einem Score ebenfalls noch einen Pick folgen.

"Das war die beste Erfahrung für ihn"

Inzwischen ist etwas Zeit vergangen, die Schmach aufgearbeitet und der Blick nach vorn gerichtet. Wenngleich etwa San Franciscos Head Coach Kyle Shanahan gegenüber US-Medien zugegeben hat, dass diese Pleite schon noch im Kopf verankert ist - vor allem im Kopf von Purdy: "Es ist schwer, viel Football zu spielen, wenn du vier Picks hast."

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Doch sein 24-jähriger Schützling, der in dieser Saison so oft stark abgeliefert und sich ganz oben im MVP-Rennen befunden hat, habe daraus gelernt: "Ich denke, das war die beste Erfahrung für ihn. Einfach zu spüren und zu wissen, was genau passiert ist, warum es passiert ist - und trotzdem wieder rauszugehen und es umdrehen wollen." Es wieder besser machen zu wollen.

Purdy und die Angst

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Das hat gegen die starken Ravens zwar nicht mehr geklappt, muss von Purdy aber nun bei den Washington Commanders am Sonntag (19 Uhr) gezeigt werden. Denn einerseits geht es für die bei 11-4 stehenden und von den Philadelphia Eagles (11-4) sowie Detroit Lions (11-4) gejagten 49ers noch um das Wild-Card-Freilos in der NFC, andererseits will sich die Offensivmaschinerie schnellstens wieder einspielen, wenn dann im Januar die hochspannenden Play-offs steigen.

Und hier muss sich Purdy, der gegen Baltimore einfache "Checkdowns" vermieden und stattdessen den schwierigeren Pass forciert hat, neu beweisen und zeigen, dass er seine schwächste Performance in seiner erst zwei Saisons anhaltenden Märchen-Karriere als einstieger "Mister Irrelevant" komplett und schnell abgehakt hat.

Der Quarterback selbst hat inzwischen auch zugegeben, dass ihn dieses letzte Spiel beschäftigt hat. Er hat zum Beispiel gesagt, er habe innerlich Schwierigkeiten gehabt, mit großen Spielzügen wieder ins Spiel zu finden. Und Angst davor gehabt, weitere Turnover zu produzieren: "Das ist ein beschissener Gemütszustand, in dem man sich dann befindet. Aber das ist genau die Erfahrung, aus der man lernen muss, zurückzugehen und einfach sich zu sagen, dass jeder Spielzeug wieder ein neues Eigenleben hat. Man muss einen Spielzug nach dem anderen angehen und darf nicht versuchen, das Spiel mit ein paar großen Spielzügen zu gewinnen."

Das Spiel in den letzten Tagen nochmals ansehen zu müssen, sei ihm extrem schwer gefallen, "aber es war auch gut für mich. Ich musste es tun und nun daraus lernen. Ich bin aber froh, dass das jetzt vorbei ist." Und nun Washington sowie das finale Regular-Season-Spiel gegen die noch um ein Endrundenticket kämpfenden Rivalen von den Los Angeles Rams folgen.

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