Int. Fußball

UEFA unter Druck: Real, Barça und Juve glauben weiter an die Super League

Klein beigeben gegenüber der UEFA kommt offensichtlich nicht infrage

Scharfe Töne: Real, Barça und Juve glauben weiter an die Super League

Wiederauferstehung? Die eigentlich ad acta gelegte Super League könnte wieder zum Leben erwecken.

Wiederauferstehung? Die eigentlich ad acta gelegte Super League könnte wieder zum Leben erwecken. imago images/PA Images

Während damals die meisten der zwölf Super-League-Vorreiter (Arsenal, Chelsea, Tottenham, Liverpool, ManUnited, ManCity aus England, Milan, Inter aus Italien und Atletico aus Spanien) nach ihrer großen Ankündigung schnell wieder einen öffentlichen Rückzieher machten - vor allem wegen Protesten der Fans und Widerworten der eigenen Ligen sowie der UEFA -, haben drei Klubs den großen Plan nie zu den Akten im verstaubten Keller gepackt. Vielmehr glauben Real Madrid, der FC Barcelona und Juventus Turin nach wie vor an die Super League, sind deswegen gar vor Gericht gezogen zuletzt.

Und siehe da: Die Entscheidung eines Gerichts in Spanien vom Freitag besagt, dass die UEFA die Gründervereine der Super League nicht sanktionieren darf. Hintergrund ist, dass der europäische Fußballverband den zwölf Super-League-"Abtrünnigen" damals im April massiv mit umfassenden Sanktionen gedroht hat, darunter der Ausschluss aus der Champions League oder auch Sperren für einzelne Spieler für die in diesem Sommer über die Bühne gegangene EM. Unter dem großen Druck waren die Beteiligten damals eben von ihrer Idee abgerückt.

"Wir freuen uns, dass wir nicht länger den Drohungen der UEFA ausgesetzt sein werden", schrieben die Klubs nun an diesem Freitag in einer gemeinsamen Erklärung als Reaktion auf die Entscheidung.

Real, Barça und Juve sind "weiterhin zuversichtlich"

Dieser Gerichtsbeschluss sorgt außerdem dafür, dass das Selbstvertrauen der europäischen Schwergewichte wieder massiv gewachsen ist. Dazu passt auch folgender Fakt: Das Vorgehen der UEFA gegen das uneinsichtige Trio stockt seit langer Zeit. Ende Mai hatte der Verband ein Disziplinarverfahren eröffnet und mit den oben bereits genannten empfindlichen Sanktionen gedroht, Anfang Juni wurde es aber ohne Angabe von Gründen vorerst ausgesetzt."Unser Ziel ist es, das Projekt Super League konstruktiv und kooperativ weiterzuentwickeln", führten deswegen Real, Barça und Juve in ihrem Statement weiter aus: "Wir haben die Pflicht, die sehr ernsten Probleme des Fußballs anzugehen: Die UEFA hat sich als alleinige Regulierungsbehörde, exklusiver Betreiber und alleiniger Inhaber der Rechte an europäischen Fußballwettbewerben etabliert. Diese Monopolstellung im Interessenkonflikt schadet dem Fußball und seinem Wettbewerbsgleichgewicht."

Und weiter: "Unser Ziel ist es auch, stets auf alle Akteure des Fußballs zu zählen: Fans, Spieler, Trainer, Vereine, Ligen sowie nationale und internationale Verbände. Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass ein Projekt erfolgreich sein wird, das immer den Gesetzen der Europäischen Union entspricht."

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